Essen. . Die renommierte Regisseurin, Schauspielerin und Drehbuch-Autorin wird neue Inhaberin der Mercator-Gastprofessur an der Universität Duisburg-Essen. Die 71-Jährige kommt zu zwei Vorträgen im Dezember und im Februar ins Ruhrgebiet. Zuletzt glänzte sie mit dem Film „Hannah Arendt“
Die Schauspielerin, Regisseurin und Drehbuch-Autorin Margarethe von Trotta wird neue Inhaberin der Mercator-Gastprofessur der Uni Duisburg-Essen. Die 71-Jährige kommt zu zwei Vorträgen im Dezember und im Februar. Traditionell findet jeweils einer der beiden Gastvorträge innerhalb der Mercator-Professur in Essen und der andere in Duisburg statt.
Voraussichtlich ab Anfang November, teilt die Hochschule mit, werden Anmeldungen zu den Vorlesungen von Margarethe von Trotta möglich sein. „Wir erwarten, dass sie auch Filmausschnitte ihrer Werke zeigt, um daran ein Thema zu erläutern“, erklärte Beate Kostka, die Sprecherin der Uni Duisburg-Essen.
Margarethe von Trotta war zuletzt regelmäßig bei Premieren-Veranstaltungen in der Lichtburg. Im Januar präsentierte sie dort ihren Film „Hannah Arendt“. Im Jahr 2009 kam sie in die Lichtburg zur Premiere ihres Films über das Leben von Hildegard von Bingen. „Sie ist eine Meisterin der bewegten Bilder, deren Werke international ausstrahlen“, lobt Uni-Rektor Ulrich Radtke.
Mercator-Professur seit 1997
Ihre Filme ermöglichten „neue Sichtweisen, insbesondere auf große Frauen der Weltgeschichte. Gleichzeitig setzt sie Maßstäbe, wie Zeitgeschichte filmisch aufgearbeitet werden kann.“ Damit erfülle sie die Idee der Mercator-Professur, Weltoffenheit zu demonstrieren und „debattenanregende Beiträge“ zu relevanten Themen zu liefern.
Die Mercator-Professur gibt es seit dem Jahr 1997, als die Unis Duisburg und Essen noch separate Hochschulen waren. Sie ist ein Kind der damaligen Duisburger Mercator-Uni. Seitdem hatten unter anderem Hans-Dietrich Genscher, Ulrich Wickert und auch Regisseur Volker Schlöndorff die Professur inne. Schlöndorff war von 1971 bis 1991 mit Margarethe von Trotta verheiratet.
Mercator-Gastprofessorin sorgte für Aufsehen
Zuletzt hatte die Ernennung der Frauenrechtlerin Alice Schwarzer zur Mercator-Gastprofessorin für einiges Aufsehen erregt. Die Ernennung fiel in den Zeitraum einer bundesweit hitzig geführten Debatte über den Islam, an der sich auch Schwarzer beteiligt hatte. Seitdem wird die Ernennung vor allem von studentischen Vertretern kritisch beäugt.
Während die Gastprofessur des Verfassungsrechtlers Udo di Fabio weitgehend geräuschlos verlief, sorgte die letzte Mercator-Professur des Theologen Wolfgang Huber für viel Kritik seitens des Allgemeinen Studierenden-Ausschusses (AStA). Noch vor dem Bekanntwerden der Ernennung von Margarethe von Trotta hatte der AStA erklärt, an einem Konzept zu arbeiten, wie die Studenten künftig die Mercator-Professur kritisch begleiten wollen: Mit einer „Horst-Schimanski-Professur“. Details sind aber noch nicht klar.