Kray. . Im Streit zwischen Anwohnern den Anwohnern am Tübbingweg und den Fußballern des FC Kray wird es im November ein Meditationsgespräch geben. Vorher will allerdings die Stadt-Verwaltung von Essen vermitteln. Gibt es einen Kompromiss?
Neulich sind die Hausbesitzer am Tübbingweg wieder mal zusammengezuckt. Nein, nicht weil ein Ball von der benachbarten Kray-Arena im Vorgarten gelandet ist. Im Niederrhein-Pokal wurde das Stadt-Derby FC Kray gegen Rot-Weiss Essen ausgelost. Und was wäre bei diesem Spiel in der Kray-Arena losgewesen? Ist aber nicht. Beide Klubs spielen im Stadion „Am Hallo“ in Stoppenberg.
Die Arena-Anwohner haben zumindest in dieser Sache durchgeatmet. Der Streit schwelt indes weiter. Die Bürger vom Tübbingweg beklagen den Lärm aus der Arena. Der habe vor allem seit dem Umbau 2011 erheblich zugenommen. Ihre Kummer-Formel: Mehr Mannschaften und mehr Spiele gleich mehr Lärm. Eine Anwohnerin hat Klage gegen die Genehmigungen eingereicht, mit denen das Stadion umgebaut wurde und auch künftig weiter umgebaut werden soll.
Gemischte Gefühle bei Anwohnern
Seit einigen Wochen tut sich wieder baulich was auf dem Fußball-Areal: Eine Lärmschutzwand wächst als „Krayer Mauer“, wie sie die Ortskundigen derzeit schon nennen. Die beeindruckenden Maße der Wand: 170 Meter lang, vier Meter hoch, 150.000 Euro teuer. Was sie bringt? Beide Seiten, die Fußballer vom FC Kray und die Anwohner vom Tübbingweg, sind gespannt. Sicher ist: Sie wird auch mal einen Ball bremsen, der einem Fußballer über den Spann des Stollenschuhs gerutscht ist.
Verfahrene Angelenheit
Im schwelenden Streit könnte es im November eine Entscheidung geben. Dann ist am Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen ein Mediationsgespräch geplant mit der Stadt Essen, der Klägerin Felicitas Hoffmann und den Vertretern des FC Kray. Eine Entscheidung wäre für beide Seiten bindend.
Vielleicht kommt aber schon vorher etwas Bewegung in die verfahrene Sache. Die Stadtverwaltung will die zerstrittenen Parteien vorab an einen Tisch bringen und bei dem Duell als Schiedsrichter fungieren. Das wurde unserer Zeitung auf Anfrage bestätigt. Jochen Bracht, einer der betroffenen Anwohner am Tübbingweg, nahm die Nachricht gestern mit gemischten Gefühlen auf. „Es gab ja schon mal Gespräche in dieser Konstellation. Die waren allerdings nicht sehr ergiebig.“ Verschließen will er sich dem diplomatischen Ansatz allerdings keineswegs. „Wenn die Anfrage oder die Einladung kommt, hören wir uns das an. Sprechen können wir auf jeden Fall.“