Borbeck. .

Diese Schmierereien will keiner sehen: Das Pavillon der Dubois-Arena an der Schlossstraße wurde – wieder einmal – Ziel rechtsradikaler Parolen. Dort sprühten Unbekannte am Nachmittag des 17. Mai Hakenkreuze an die ohnehin mit „wilden“ Graffitis verunstalteten Mauer. Gleiches ließ sich bedauerlicherweise auch an der Bushaltestelle „Preisstraße“ und am Verteilerkasten der Firma „Swarco Traffic Systems“ an der Wüstenhöferstraße entdecken.

Mehr als nur Sachbeschädigung

Für Max Adelmann vom Bündnis gegen Rassismus und Rechtsradikalismus „Essen stellt sich quer“ ist dies ein „untrügliches Zeichen dafür, dass die Neonazi- und Kameradschaftsszene in Essen nicht nur weiterhin besteht, sondern wieder aktiver wird.“ Nach den Schmierereinen in Kray Ende April sei nun ein weiterer Fall in Essen feststellbar, der „gemäß Strafgesetzbuch § 86a eine Straftat, sprich die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, darstellt“, wie Adelmann betont. Dies gehe weit über eine normale Sachbeschädigung hinaus“, wie Adelmann sagt.

„Wegen des Pfingstwochenendes erreichten uns bislang lediglich Eingangsbestätigungen unserer Meldungen an die zuständigen Stellen“, so Adelmann weiter. „Wir erwarten jedoch, dass schon bald Aktivitäten folgen werden.“ Erneut ruft „Essen stellt sich quer“ die Bevölkerung dazu auf, solche Hetzparolen und Schmierereien weiterhin den zuständigen Behörden, Ämtern und Organisationen zu melden.

Den Pavillon der Dubios-Arena, ansich als Veranstaltungsort genutzt, wo beispielsweise Orchester beim Arenafest aufspielen oder auch der Boxring beim Event „Boxen, Jazz und Gaumenfreuden“ auf Einladung des Borbecker Bürger- und Verkehrsvereins (BBVV) stehen wird, gegen solche Sprühattacken zu schützen, gestaltet sich indes schwierig. Franz-Josef Gründges vom BBVV: „Dieser Platz ist einfach zu öffentlich und kann nicht ständig durch Polizei und Ordnungsamt, aber auch nicht von uns als Verein kontrolliert werden.“ Zuletzt habe es keine besonderen Vorkommnisse gegeben. Eine „Szene“ sei, so Gründges, derzeit nicht erkennbar.

Ungeachtet dessen werde wieder der Ruf nach mehr Polizeipräsens laut. „Die Doppelstreifen gemeinsam mit dem Ordnungsamt müssen zumindest im zuvor geplanten Maße zum Einsatz kommen“, fordert Gründges auch in seiner Funktion als Vorsitzender des Fördervereins Schloss Borbeck. Dies war zuletzt, so beweisen es die jüngst vor der Bezirksvertretung präsentierten Zahlen, nicht immer der Fall. „Es bleibt uns keine andere Möglichkeit. Es muss sich bemerkbar machen, dass bestimmte Räume beobachtet werden“, fordert Gründges.