Essen. Harald Hoppensack, SPD-Ratsherr aus Bergerhausen, ist heute von seinen politischen Ämter zurückgetreten. Der Politiker ist wegen eines umstrittenen Beratervertrages bei den Entsorgungsbetrieben Essen (EBE) unter Druck geraten.
In einer schriftlichen Erklärung teilte Hoppensack Partei und Fraktion nach WAZ-Informationen mit, dass er mit sofortiger Wirkung sein Ratsmandat und seine weiteren Ämter niederlegt. Er habe sich persönlich nichts vorzuwerfen, müsse aber frei sein, um auf Vorwürfe gegen seine Person zu reagieren.
Der SPD-Ratsherr spielt damit auf Vorhaltungen an, die das Unternehmen Remondis als privater Mitgesellschafter der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) gegen deren städtischen Gesellschafter Klaus Kunze erhoben hat und bei denen eine geschäftliche Beziehung Hoppensacks zur EBE eine zentrale Rolle spielt.
Mit gut dotierten Beratervertrag versorgt
Remondis wirft Kunze unter anderem vor, seinen Parteifreund Harald Hoppensack mit einem gut dotierten Beratervertrag versorgt zu haben. Als Berater für IT-Anwendungen soll Hoppensack im Jahr 2012 rund 210.000 Euro erhalten haben, was Hoppensack bestreitet. EBE-Chef Kunze hatte den Vertrag an den selbstständigen IT-Berater ohne vorherige Ausschreibung vergeben. Hoppensack war in der Vergangenheit für diverse städtische Gesellschaften tätig, unter anderem für die Stadtwerke Essen und für die Messe Essen.
Hoppensack war bis zu seinem Rücktritt Vorsitzender des städtischen Ordnungsausschuss und saß dem Betriebsausschuss des Essener Systemhauses vor.