Essen. Die 64. Ausgabe der Essener Lichtwochen setzt zu 100 Prozent auf kostensparende LED-Lampen und erneuerbare Energien. Die Motive des Themenlandes Schweden zeigen nicht nur Bekanntes wie Astrid Lindgren, Wikinger und Abba – alle Facetten des Gastlands sollen beleuchtet werden.
Wenn der Stadt Essen in vorweihnachtlicher Tradition wieder ein Licht aufgeht, dann passiert das erstmals so umweltschonend wie möglich: Nicht nur, dass die 64. Ausgabe der Essener Lichtwochen vom 27. Oktober bis 4. Januar erstmals zu 100 Prozent auf energiesparende LED-Lichtschläuche setzt. Das Themenland Schweden erleuchtet zudem komplett emissionsfrei.
„Der Strom, der die Standard- und Themenbilder in diesem Jahr zum Leuchten beringt, kommt komplett aus Wasserkraft“, erläutert Rainer Hegmann von der RWE Deutschland. Über die durchgängige Nutzung von LED-Leuchten freut sich indes besonders die Essener Marketing GmbH – zahlt diese doch als Veranstalterin die Stromrechnung. „Im Vergleich zu den Jahren, als wir noch auf herkömmliche Leuchtmittel setzten, erreichen wir nun eine Energieersparnis von 80 Prozent“, betont Hegmann.
Eine Reise in die Kindheit
Den meisten Besuchern, die ab dem 27. Oktober die neuen Motive wie die gewohnten Standards in Augenschein nehmen, wird dieser Umstand wohl kaum ins Auge fallen. Wichtiger werden ihnen Bilder sein, die zum Teil wie eine Reise in die Kindheit anmuten: etwa, wenn Pippi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga an Astrid Lindgren erinnern, der wohl bekanntesten Autorin, die das diesjährige Gastland Schweden hervorgebracht haben dürfte.
„Dies gehört wohl zu den zwei, drei Dingen, die man hierzulande sofort mit Schweden assoziiert“, lächelt Kai Gruner, Honorarkonsul des Königreichs, der am 27. Oktober ab 18 Uhr am Willy-Brandt-Platz die 64. Lichtwochen offiziell eröffnen wird. Dinge, die also genauso dazu gehören, wie Abba und Wikinger. „Aber ich bin froh, dass wir das Bild Schwedens auf breitere Beine stellen können.“ So wird das Motiv mit dem erfolgreichsten Popimport des Landes ergänzt durch ein Porträt Carl Larssons: Zusammen mit Abba soll der schwedische Maler aus dem 19. Jahrhundert die Vielfalt der schwedischen Kultur widerspiegeln.
Schweden als High-Tech-Standort
Darüber hinaus werden auch Sport, Landschaften, Tradition, aber auch Schweden als High-Tech-Standort Rollen spielen: „Die wenigsten wissen, das Internet-Produkte wie Skype oder Spotify schwedische Erfindungen sind“, so Gruner, der betont, dass es Schweden besonders stolz mache, dieses Jahr Gastland zu sein. „Es ist das Land der Lichtextreme“, weist er auf den Gegensatz der Mitternachtssonne im Sommer und die langen Nächte, die den Winter beherrschen, hin.
Auch die Universitätsstadt Umeå , die im kommenden Jahr Kulturhauptstadt wird, werde ins rechte Licht gerückt. „Wir hoffen, dass viele Besucher der Lichtwochen neugierig werden und uns einen Besuch abstatten“, so Gruner. Die Wahrscheinlichkeit ist gegeben: Immerhin besuchen laut EMG-Geschäftsführerin Eva Sunderbrink pro Jahr rund fünf Millionen Menschen die Lichtwochen.