Im Streit über die Radaranlagen der Stadt Essen auf der A40 geht es im Kern um eine ideologische Frage – und 800.000 Euro Einnahmen jährlich. Radarmessungen sollen die Verkehrssicherheit erhöhen, nicht die Stadtkasse füllen. Die Blitzer auf der A40 können also weg. Ein Kommentar von Frank Stenglein.
Der Streit um die Radaranlagen auf der Autobahn 40 in Essen mutet langsam skurril an. Tatsächlich geht es wohl im Kern um eine ideologische Frage mit einem beachtlichen finanziellen Zusatznutzen.
In Essen scheinen einige zu glauben, es gehe darum, das Einhalten der Höchstgeschwindigkeit zu erzwingen, egal ob der betreffende Abschnitt der Autobahn nun unfallträchtig ist oder nicht.
Beim Land sieht man es so: Die A 40 ist nach dem Umbau sicherer, es gibt deutlich weniger Unfälle, folglich keinen Anlass mehr für Radaranlagen – Mission erfüllt sozusagen.
Der Unterschied zwischen der einen und der anderen Logik beträgt 800 000 Euro pro Jahr. So sehr man der Stadt Einnahmen gönnt, hier ist sie auf dem Holzweg. Radarmessungen sollen die Verkehrssicherheit erhöhen, nicht die Stadtkasse füllen. Letzteres nennt man Abzocke.