Essen. Fabio Guzzetto wurde im Limbecker Platz Opfer von Dieben. Nun sieht der Filialleiter in puncto Sicherheit das Center mit in der Pflicht. Die Sicherheitsleute sollen das Gebäude besser kontrollieren: „Weil sich die Täter dort einschließen lassen, um dann zuzuschlagen“, sagt Guzzetto.
Genau eine Minute und 18 Sekunden dauerte der erste Einbruch in der Filiale mit Apple-Produkten, die Fabio Guzzetto im Limbecker Platz leitet. Er weiß das so genau, weil die Kamera den Einbruch vor rund vier Wochen aufzeichnet. Damals sind vor allem Mac Books gestohlen worden, mindestens 20 nahmen die Diebe mit, sagt er. Je Netbook bedeutet das einen Verkaufswert von 1200 bis 2700 Euro. „Die beiden Täter gingen ganz gezielt vor“, sagt Guzzetto.
Den Tathergang hat er für sich längst rekonstruiert: „Die Einbrecher verstecken sich in einem der verwinkelten Gänge, um sich nach Ladenschluss einschließen zu lassen.“ Dann schlagen sie zu und verschwinden durch einen Notausgang, sagt Guzzetto, der nun zum zweiten Mal Einbruchs-Opfer geworden ist. Wieder ist in seiner Filiale „Mstore“ im Untergeschoss eingebrochen worden, erneut haben die Täter das vier Meter hohe und etwa zwei Zentimeter dicke Sicherheitsglas eingeschlagen, berichtet er. In der Nacht zum Samstag, 0.25 Uhr, hätten sie 40 I-Pads und zehn I-Phones eingepackt. Macht nun einen Gesamtschaden von etwa 50.000 Euro Verkaufswert.
Weder Einbruchs- noch Aufbruchsspuren
Die Polizei fand keine Einbruchs- und keine Aufbruchsspuren am Center, sagt Polizeisprecherin Tanja Horn. Die Beamten bemerkten aber eine offenstehende Notausgangs-Tür, sagt sie. Das Video ist bei der Polizei gelandet, sagt Guzzetto. Hoffnung, dass die Einbrecher geschnappt werden, hat er nicht. Sie trugen Masken, sagt er und sieht nun auch das Limbecker Center in der Pflicht. „Das Einkaufszentrum ist so groß und verwinkelt, wie sollen denn ein paar Sicherheitsleute in jede Ecke gucken“, fragt sich der Filialleiter.
Weiterhin ist er darüber verwundert, warum die zweite und dritte Etage nachts im Innenbereich durch Gitter geschützt werden, dort könne sich keiner ungehindert bewegen: „Das Untergeschoss bleibt zugänglich.“ Zumindest für denjenigen, der sich hat einschließen lassen.
Kein Brennpunkt für solche Taten
„Die Gitter haben mit dem Thema nichts zu tun“, sagt Center-Manager Oliver Kraft. Denn das Center ist ab 24 Uhr zu.“ Hinein käme niemand mehr: „Das Objekt hat eine Außenhaut und wird mit klassischen Türen und einer Schließrunde abgeschlossen sowie mit einem Alarmsystem scharf geschaltet“, sagt Kraft. Der Sicherheitsdienst habe „beim Schließgang darauf zu achten, dass alle Personen das Center verlassen“.
Kauf von Diebesgut
Werden gestohlene Waren verkauft, birgt das für den Käufer eine Gefahr, auch wenn der das Produkt gutgläubig ersteht.
„Unsere Geräte sind mit Seriennummer gelistet“, sagt Guzzetto. Werden die etwa bei einem Service als gestohlene Ware identifiziert, „sind sie weg.“ Der Käufer hat das Nachsehen.
Gegebenenfalls müssten die Mietparteien ihre Sicherheitssysteme überdenken, das Center will das Thema intern diskutieren: „Es ist aber kein Problem in einer Dimension, die es akut macht.“ Das bestätigt die Polizei: „Es gibt immer mal wieder Einbrüche, aber keine Regelmäßigkeit.“ Das Limbecker Center sei kein Brennpunkt für solche Taten. Guzzetto beruhigt das derzeit nicht.