Essen. 90 Millionen Euro soll die Stadt Essen im Rahmen des Stärkungspakts erhalten, Städten wie Düsseldorf und dem kleinen Monheim wird das Geld im Gegenzug weggenommen. Ein Grund zur Freude? Nein! Peinlich, dass Essen Groß-Profiteur dieser Enteignung ist. Ein Kommentar.

Als Essener könnte man ja entzückt sein über die Umverteilungspolitik des Landes NRW. 90 Millionen Euro soll die Stadt im Rahmen des Stärkungspakts erhalten, Städten wie Düsseldorf und dem kleinen Monheim wird das Geld im Gegenzug weggenommen. Ein Grund zur Freude? Nein! Gegen einen gewissen Ausgleich zwischen starken und schwächeren Kommunen ist nichts zu sagen.

Frank Stenglein kommentiert die „Solidaritätsumlage“ der Landesregierung NRW. Foto:
Frank Stenglein kommentiert die „Solidaritätsumlage“ der Landesregierung NRW. Foto: © WAZ FotoPool

An manchen Problemen in den Ruhrstädten sind diese schuldlos, und es ist Aufgabe des Landes, die Schere nicht allzu weit auseinander gehen zu lassen.

Fatales Signal

Etwas ganz anderes ist es aber, sparsame oder wirtschaftlich erfolgreiche Städte offen zu bestrafen. Das hat nichts mit Solidarität zu tun, das ist ein fatales Signal, dass sich fiskalische Selbstkritik und Leistung nicht lohnen, dass munteres Geldausgeben und der mitunter spürbare Hang zur Apathie folgenlos bleiben.

Dass Essen Groß-Profiteur dieser kaltschnäuzigen Enteignung ist, ist einfach nur dies: peinlich! Es stärkt unsere Stadt nicht, es schwächt sie. Stolz und Vertrauen in die eigene Leistungsbereitschaft erwachsen nicht aus dem Abgreifen der Leistung anderer.