Essen. . Die Stadt investiert rund drei Millionen Euro, um die Alfredstraße zwischen der Innenstadt und Bredeney mit Flüsterasphalt zu sanieren. Bis Mitte September wird dort gebaut, Tag und Nacht – und bislang im Zeitplan.
Der Pulsschlag der Stadt ist auf der Alfredstraße, die die Innenstadt mit Bredeney verbindet, normalerweise unüberhörbar. Schalten die Ampeln auf Grün, bahnen sich die Autos mit Tempo 50 dicht an dicht ihren Weg über die Bundesstraße 224, vor allem morgens und am Nachmittag im Berufsverkehr.
Doch seit Anfang August schlägt die Aorta der Stadt zwischen der Krawehlstraße und der Autobahn 52 nicht mehr allzu heftig, denn dort wird gebaut. Besonders im Berufsverkehr dauert es seither im Raum Rüttenscheid alles ein wenig länger, es lärmt und es ist ungemütlich am Wegesrand. Der letzte Teil der NRZ-Baustellen-Serie beschäftigt sich mit den zwingend notwendigen Sanierungsarbeiten der Alfredstraße.
Spätestens seit dem vergangenen Winter weist die Fahrbahn vermehrt Schäden auf; Löcher klaffen an den Rändern. Nun werden die Spuren in beide Richtungen komplett erneuert. „Wir verwenden dafür ausschließlich lärmoptimierten Asphalt, denn dadurch wird der Lärm um fünf Dezibel reduziert“, sagt Bauleiter Mesut Bayezit vom städtischen Amt für Straßen und Verkehr. Für die Anwohner, Geschäftsleute und Passanten werde es „merklich ruhiger“. Bis Anfang September aber müssen sie tapfer sein.
Erster Bauabschnitt ist fertig
Seit Montag ist der etwa 750 Meter umfassende erste Bauabschnitt zwischen der A 52 und der Norbertstraße in Fahrtrichtung Innenstadt fertig. „Alleine in diesem Bereich haben wir gut 6000 Quadratmeter Asphalt ausgetauscht“, sagt Gerhard Kammann, Polier der Dortmunder Firma Gehrken Straßen- und Tiefbau.
Für die Zeit der Bauarbeiten ist er jedoch Wahlessener: „Ich wohne im Hotel nahe der Baustelle, damit ich – wenn mal etwas sein sollte – zu jeder Tages- und Nachtzeit sofort vor Ort sein kann.“ Aktuell bringen er und seine 25 Kollegen die Fahrbahn auf Vordermann. Und das „in einem Affentempo. Wir sind im Zeitplan, es gibt keine Verzögerungen“, ergänzt Bauleiter Bayezit, der gemeinsam mit seinem Kollegen Frank Winkler vom Amt für Verkehrs- und Baustellenmanagement dafür sorgt, dass bis Mitte September alle Bauarbeiten beendet sind.
Je Richtung wird die Fahrbahn bis dahin auf 1,7 Kilometern Länge saniert. „Wir sprechen hierbei von einer Gesamtfläche von 32.000 Quadratmetern. 20.000 Tonnen Alt-Asphalt müssen raus und genau so viel neuer Asphalt muss wieder rein“, so der Bauleiter. Und das ist noch nicht alles: „Wir erneuern 92 Straßenabläufe in jeweils zwei Metern Tiefe. Dazu kommen 900 Meter Entwässerungsleitungen, die wir austauschen müssen“, sagt Bayezit. Gut drei Millionen Euro werden in nur acht Wochen an der Alfredstraße verbaut.
Altasphalt wird neu aufbereitet
Der Altasphalt wird zum Teil wieder aufbereitet und kommt dann andernorts wieder zum Einsatz. „Nur schadstoffbelasteten Asphaltbereiche landen auf der Deponie“, ergänzt Arndt Basmer, Bauleiter bei Gehrken Straßen und Tiefbau. Er ist ebenfalls Tag und Nacht verfügbar und im Fall der Fälle vor Ort. Nachts würden „weniger lärmintensive Tätigkeiten“ erledigt – Planier- und Vorarbeiten. Aufgrund der zeitlichen Enge sei Nachtarbeit notwendig, „aber wir versuchen die Anwohner so wenig wie möglich damit zu belästigen.“ Wer trotzdem Klagen hat: Eine E-Mail an Bauleiter Bayezit genügt: mesut.bayezit@ amt66.essen.de
Die beiden Aral-Tankstellen sind – je nach Baufortschritt – nicht über die Alfredstraße erreichbar. „Sie haben Anbindung über die Nebenstraßen und können angefahren werden. Die Tankstelle in Fahrtrichtung Bredeney hat angekündigt, in dem Zeitraum, in dem wir bei ihr vor der Tür bauen, dicht zu machen“, sagt Bayezit. Er hat schon viele Baustellen betreut. Diese sei „weniger Aufregend“, Blindgänger oder größere Schwierigkeiten würde es nicht geben. Im Gegenteil: Bayezit ist mit dem bisherigen Baufortschritt zufrieden: „Wenn alles weiter so läuft, werden wir planmäßig fertig.“
Terminplan und Ausweichstrecken
Für die Bauarbeiten ist die Alfredstraße jeweils für eine Woche zum Teil gesperrt. Da gerade diese Asphaltarbeiten sehr witterungsabhängig sind, kann es zu Terminverschiebungen kommen.
Der erste Bauabschnitt ist bereits abgeschlossen, der zweite zwischen der Norbertstraße und der Krawehlstraße in Fahrtrichtung Innenstadt dauert bis zum 18. August an. Vom 19. bis zum 25. August wird die Fahrbahn zwischen der Krawehlstraße und der Norbertstraße in Fahrtrichtung Bredeney saniert. Vom 26. August bis zum 1. September wird der Abschnitt zwischen der Norbertstraße und der A 52 in Fahrtrichtung Bredeney erneuert. Schließlich ist vom 6. bis zum 9. September der Kreuzungsbereich Alfredstraße / Martinstraße / Haumannplatz an der Reihe.
Die Nacharbeiten beginnen am 2. September: Schachtabdeckungen werden dann korrigiert, Kontaktschleifen für Ampeln erneuert.
Für alle Bauabschnitte sind Ausweichstrecken in der jeweiligen Fahrtrichtung ausgeschildert – zum Beispiel über das Bredeneyer Kreuz, die Frankenstraße, die Wittenbergstraße, die Müller-Breslau-Straße, die Richard-Wagner-Straße, die Kronprinzenstraße sowie die Hohenzollernstraße.
Die Stadt informiert während aller Bauphasen im Internet auf www.essen.de/verkehr.