Essen/Mülheim. . Die A 52-Sperrung beschert der Autobahn A 40 zwischen Mülheim und Essen seit Anfang Juli einen deutlichen Verkehrszuwachs - und damit regelmäßige Staus auch in den Sommerferien. Zur offiziellen Umleitungsstrecke gebe es aber genügend Alternativen, sagt Straßen.NRW. Auf der A 52 lägen die Arbeiten im Zeitplan.

In den Verkehrsnachrichten ist der Abschnitt mittlerweile ein Klassiker: Unabhängig von der Tageszeit können sich Pendler zwischen Mülheim und Essen auf der A 40 in Richtung Dortmund auf regelmäßige Staus einstellen. Mal sind es zwei Kilometer zwischen Heißen und Frohnhausen, mal läuft der Verkehr gar auf einer Strecke von acht Kilometern zwischen Winkhausen und Holsterhausen nur äußerst stockend - so wie in der vergangenen Woche, als ein Lkw vor der Anschlussstelle Essen-Zentrum liegen geblieben ist.

Seit Anfang Juli ist die A 52 in Richtung Essen wegen Sanierungsarbeiten gesperrt, seither fließt der offizielle Umleitungsverkehr vom Kreuz Breitscheid über das Kreuz Kaiserberg und von dort bis zum Dreieck Essen-Ost - meist zäh, selten flüssig.

37.000 Fahrzeuge am Tag nahe der Anschlussstelle Heißen

Den Verkehrszuwachs belegen auch die Daten, die der Landesbetrieb Straßen.NRW in Höhe der Anschlussstelle Heißen gesammelt hat. Vor der Sperrung, am 27. Juni, passierten 35.000 Fahrzeuge diesen Abschnitt täglich. Am 4. Juli - da war die A 52 gerade den vierten Tag dicht und die Ferien hatten noch nicht begonnen - waren es 40.000 Fahrzeuge.

Einen Monat später, am 5. August, weist die Statistik 37.000 Fahrzeuge aus, während der Sommerferien vor zwei Jahren waren es an einem gewöhnlichen Wochentag gerade 30.000. „Mit diesen Steigerungen hatten wir gerechnet“, sagt Norbert Cleve von der zuständigen Niederlassung Krefeld beim Landesbetrieb Straßen.NRW. Es kann passieren, dass die A 40 in Spitzenzeiten vor diesem Plus kapituliert. „Es ist schon klar, dass diese Strecke jetzt schwerer belastet ist“, erklärt der Verkehrsingenieur.

Ortskundige suchen nach Ausweichrouten

Cleve betont allerdings auch, dass es sich bei den Tages-Zahlen um Momentaufnahmen handelt: „Das variiert von Tag zu Tag. Die A 40 ist ja quasi eine Stadt-Autobahn.“ In Durchschnitt blieben die Autofahrer nur auf einer Strecke von drei Anschlussstellen auf der A 40. Aus Sicht von Straßen.NRW habe sich die offizielle Umleitung über die A 40 bewährt, sagt Cleve.

Eine endgültige Bilanz lasse sich aber erst nach dem Ende der A 52-Sperrung ziehen: „Je länger so etwas dauert, desto mehr ändert sich auch das Verhalten von den Autofahrern.“ Schon jetzt zeige sich, dass ortskundige Autofahrer Ausweichrouten suchen - über die A 2 im Norden des Ruhrgebiets, über die A 42 in der Mitte oder über die A 535 und die A 46 im Süden. Straßen.NRW habe sich bewusst für die Ausschilderung nur einer Umleitung entschieden. „Mehrere führen zu Verwirrungen“, sagt Cleve, „aber die Alternativen sind da.“

Am 30. September soll die A 52 wieder frei sein

Mit den Arbeiten auf der A 52 liegt Straßen.NRW nach eigenen Angaben „voll im Zeitplan“. „Wir haben Glück mit dem Wetter gehabt“, sagt Cleve. Nach derzeitigen Planungsstand soll der Verkehr ab spätestens Ende nächster Woche in Richtung Düsseldorf wieder über die regulären Fahrstreifen geführt werden. „Dann“, sagt Cleve, „können wir auf der anderen Seite anfangen.“

Am 30. September soll die A 52 wieder freigegeben werden. Bis dahin können Interessierte die Baufortschritte auch auf mehreren Webcams auf der Homepage von Straßen.NRW verfolgen. Auch in Höhe der Anschlussstelle Holsterhausen hat der Landesbetrieb Kameras aufgestellt. Darauf ist zu sehen, wie der Verkehr in Richtung Duisburg fließt - und wie er in Richtung Essen-Zentrum stockt.