Essen. . Kultur, Umwelt, Sport: Grüne und Linke stellten die Vertretungsberechtigten fürs Bürgerbegehren vor.

Nein, eine Antwort aus dem OB-Büro steht noch aus. Ohne die Kostenschätzung, was denn für eine alternative Planung für die Messe Essen zu kalkulieren wäre, kann das Bürgerbegehren „Messeumbau nicht um jeden Preis“ nicht starten.

Die Zeit lassen die Ratsfraktionen von Grünen und Linken nicht ungenutzt verstreichen, gestern stellten sie die drei notwendigen „Vertretungsberechtigten“ für das Begehren vor: Es sind dies Wilfried Breyvogel, stellvertretender Vorsitzender des Kulturbeirates der Stadt und emeritierter Professor für Jugendforschung an der Uni Duisburg-Essen, daneben Marie-Rose Joos, Vorsitzende des Essener Bundes für Umwelt- und Naturschutz, und Herbert Bußfeld, Vorsitzender der DJK Sportgemeinschaft Altenessen.

Die Drei sind sich einig

Alle drei wurden nicht zufällig ausgewählt, sie sollen vielmehr für die Bereiche Kultur, Umwelt und Sport stehen, um auch damit zu verdeutlichen, wie weit der Protest gegen den Messe-Neubau in der Stadtgesellschaft bereits angekommen ist. Und so vereint alle drei auch die Überzeugung, dass „der Beschluss des Stadtrates vom 17. Juni 2013 über den Neubau der Messe für 123 Millionen Euro aufgehoben werden muss und die Aufsichtsratsmitglieder der Messe verpflichtet werden, die Neubauplanung abzulehnen“. So jedenfalls wird es über den Unterschriftenlisten stehen, mit denen die Initiatoren binnen drei Monaten 13.600 Unterschriften sammeln müssen, damit Essens Bürger über die Messe-Investition abstimmen können.

Ein Millionengrab

Ihre Motive folgen dabei einer zentralen Linie: Eine derart finanzschwache Stadt wie Essen dürfe sich derlei 123 Millionen Euro teure Projekte aus Steuergeldern nicht erlauben. Die tatsächlichen Kosten würden letztlich deutlich höher ausfallen, damit sei der Stadt jeglicher Spielraum für Investitionen auf anderen Feldern, für Sportanlagen, für Kultur, für Schulen, auf Jahre hinaus genommen. Das geplante unterirdische Kongress-Center bezeichnete Wilfried Breyvogel als „Millionengrab.“ Statt mit Augenmaß und wie ursprünglich geplant, modulhaft zu bauen, sei nun offensichtlich alle Vernunft über Bord geworfen worden: „Diese Frage ist so entscheidend für die Zukunft der Stadt, dass sie der Bürger auch mitentscheiden soll.“