Essen.
Die Folkwang Universität der Künste bietet ab Herbst einen neuen Aufbau-Studiengang an für Männer und Frauen, die einen Bachelor- oder Diplom-Abschluss haben - egal, ob in einer künstlerischen Wissenschaft, einer geistes- oder ingenieurswissenschaftlichen Disziplin. „Heterotopia“ ist das Graduate-Studienprogramm des Fachbereichs Gestaltung – einzureichen ist ein Exposeé über ein künstlerisches Vorhaben.
„Die Studiendauer wird sechs Semester betragen – Teilnehmer können sich entweder vollkommen spezialisieren oder sich eher generalistisch betätigen“, kündigt Marion Digel an, die Dekanin des Fachbereichs Gestaltung an der Folkwang Universität der Künste. Folkwang habe schon immer für die Verbindung von verschiedenen Künsten gestanden – das neue, gebührenfreie Studienprogramm trage der Entwicklung Rechnung, dass Transdisziplinarität heute eine entscheidende Größe geworden sei: „Gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen sowie die digitalen Medien haben gravierende Veränderungen in der Arbeit von Gestaltern bewirkt. Mehr denn je ist die Verbindung verschiedener Fachkompetenzen entscheidend.“, betont Marion Digel. „Wer hier am Studienprogramm teilnimmt, lernt, in unterschiedlichen Teams an einem Projekt zu arbeiten. Diese Kompetenz ist so wichtig wie noch nie.“ Am Ende steht der Abschluss „Folkwang Brief für Gestaltung“ als Äquivalent zum Master.
"Heterotopia" soll ein Ort des Diskurses werden
Beheimatet sein wird das Ganze im Sanaa-Gebäude auf Zollverein. Dort soll das „Heterotopia Institut für transdisziplinäre Gestaltung“. „Heterotopia“ soll ein Ort des Diskurses werden, der in die Gesellschaft hineinwirkt, Themen aufgreift, Positionen in Frage stellt.
Vorgesehen ist die Einrichtung sieben verschiedener sogenannter „Studios“, von denen die Teinehmer des Programms mehrere durchlaufen sollen – so soll ihr künstlerisches Projekt Form annehmen: Jedem „Studio“ gehören mindestens zwei Professoren an; die Studios tragen Titel wie „Inszenierter Raum“, „Visuelle Narration“ oder „Gesellschaft in Bewegung“. „Die Studios bieten unterschiedlichste Anknüpfungspunkte für das eigene Entwicklungsvorhaben und damit die Möglichkeit zum praktischen wie theoretischen Gestalten“, sagt Digel.
Interessierte können sich individuell beraten lassen – an diesem Wochenende findet das „Sichtwerk“ statt, die große Werkschau des Folkwang-Fachbereichs Gestaltung. Zu sehen sind Abschlussarbeiten und Projekte im Prozess. Schauplätze: Der Sanaa-Bau und der U-Bahnhof „Rathaus“. „Sichtwerk“ startet am Fr., 12. Juli, um 14 Uhr, und läuft bis So., 14. Juli, 18 Uhr. Die Studienberatung „Heterotopia“ findet am Samstag statt, 10 bis 14 Uhr, Sanaa, 3. Geschoss.