Neun Tage Ausstellung in der Steeler Straße


Zehn junge Künstler, die meisten von ihnen Studenten an der Folkwang Universität, zeigen vom heutigen Donnerstag an aktuelle Arbeiten in einem leeren Ladenlokal an der Steeler Straße. „Rounddd 1: keine Tricks“ haben sie die Schau benannt. „Das soll darauf hindeuten“, erklärt Student Alexander Schöpfel, „dass weitere Veranstaltungen folgen sollen.“

Und „keine Tricks“? Zumindest soll klar sein, dass es nur wenige Vorgaben bei der Konzeption gab. Die Frage ist auch: „Was kann das fotografische Bild noch leisten?“ So sieht es zumindest Studentin Phung-Tien Phan, die bei der Eröffnung am Donnerstag eine Rede halten wird. Sie steuert zur Ausstellung eine Installation bei – aus alltagstypischen Gegenständen, einer dünnen, goldenen Alufolien-Notfalldecke, einem Scheinwerfer, einem Ventilator. Die Decke ist mit Bändern am Boden fixiert, der Ventilator pustet von unten dagegen, Licht kommt auch von dort, und so sieht es aus wie ein glitzernder Fallschirm, der warmes, flirrendes Licht abwirft.

David Röder hat das Motto „Keine Tricks“ besonders ernst genommen und Bleistiftzeichnungen angefertigt, die über mehrere Stunden bei einer Zugfahrt entstanden, er malte in ein kariertes Schulheft, das auf seinem Schoß lag, und noch nicht mal ein Radiergummi hatte er dabei. Ergebnis: Striche, die wie Blitze oder Bäume aussehen, und dazwischen eine Katze auf Rollschuhen. „Das hat sich so ergeben, das Beiläufige aber, das die Zeichnungen ausmacht, ist gewollt“, betont der Künstler. Seine Bilder hat er in bonbonbunte Rahmen gelegt.

Sie hatten lange gesucht nach einem leeren Ladenlokal irgendwo in der Stadt, sie wollten ganz bewusst weg von der Uni in Werden, und an der Steeler Straße, ziemlich weit unten an der Gleisbrücke, nahe der Innenstadt, wurden sie fündig. „Das Ladenlokal stand über Jahre leer, der Vermieter ist uns sehr entgegengekommen, dafür haben wir alles renoviert“, erzählt Studentin Lara Steinemann. Sie haben neues, kühles Neonlicht installiert, alte Deckenverkleidungen abgerissen und alles in ein strahlend helles Weiß getaucht. Es gibt zwei Räume zur Straße hin und einen nach hinten, dort werden die Licht-Installation und Video-Kunst zu sehen sein. Lara Steine-mann übrigens präsentiert ein großformatiges Foto, das sie auf eine Glasplatte hat ziehen lassen; man sieht die Ecke einer Marmorfassade. „Der Kontrast der Materialien hat mich gereizt“, sagt die junge Künstlerin.

Alle Werke sind - natürlich - zu kaufen. Preise: Verhandlungssache. Los geht’s am Donnerstag, 29. November, 20.30 Uhr.