Essen. . Die Parteien bereiten sich in Essen allmählich auf ihren Bundestagswahlkampf vor. SPD-Spitzenmann Peer Steinbrück kommt am 17. September nach Essen. Auch die Grünen-Spitzenkräfte Jürgen Trittin und Katrin Göring-Eckhardt haben sich angesagt. Die CDU hofft noch auf einen Besuch von Kanzlerin Angela Merkel.

Die ersten Plakate wurden bei der SPD schon angeliefert, andere Parteien sind noch mit der Themen- oder Motivauswahl beschäftigt. Zeit genug bleibt noch. Denn aufgehängt werden dürfen die Wahlplakate erst sechs Wochen vor der Bundestagswahl (22. September), also am 12. August. Dann beginnt der „richtige Wahlkampf“ in den zwei Essener Wahlkreisen 119 (Nord) und 120 (Mitte und Süd) sowie dem gemeinsamen Wahlkreis Mülheim/Essen-Nordwest (118) um die drei Direktmandate für Berlin, mit Ferienende Anfang September startet dann die heiße Phase.

„Im Moment haben die Leute noch andere Sachen im Kopf, zum Beispiel wie es mit dem Sommer weitergeht“, sagt Norbert Solberg, Kreis-Geschäftsführer der CDU. Die Wahl sei derzeit vor allem noch ein Thema in den Parteiorganisationen und der Profis. Promi-Besuche, Plakat-Themen, Infostände. Die Planer haben Hochkonjunktur.

Einige Eckpunkte gibt es bereits: SPD-Spitzenkandidat Peer Steinbrück wird am 17. September auf dem Willy-Brandt-Platz sein (17.30 bis 19.30 Uhr), die Grünen-Spitzenkräfte Karin Göring-Eckhardt (30. August) und Jürgen Trittin (10. September) treten auf, Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat sich angekündigt (Termin steht noch nicht fest).

In der Parteizentrale in Berlin sind die Termine von Kanzlerin Angela Merkel noch nicht endgültig klar

Und für die Linke wird Vorstandsmitglied Sarah Wagenknecht Werbung betreiben (9. September, Willy-Brandt-Platz). Auch die CDU Essen bemüht sich derzeit um den Besuch von Spitzenkräften. Aber in der Parteizentrale in Berlin sind die Termine von Kanzlerin Angela Merkel, die zuerst festgelegt werden, noch nicht endgültig klar. „Man kann Wünsche äußern“, sagt Norbert Solberg. Und hoffen.

Wahlplakate wird es wieder reichlich im Stadtgebiet geben. Die Zahl der Plätze für die begehrten Großformate richtet sich dabei nach dem Ergebnis bei der Bundestagswahl 2009. Etwa 100 von ihnen wird die SPD hängen, vorrangig themenbesetzte. Auch Köpfe wird es zu sehen geben. „Aber weniger als sonst“, sagt Arno Klare, Geschäftsführer des SPD-Unterbezirks und Kandidat im Wahlkreis Mülheim/Essen. Die Maßgabe aus Berlin laute: „Es soll mehr persönliche Gespräche geben, auch an der Haustür. Das halten wir einfach für effektiver.“

Plakate in den unterschiedlichsten Größe wird es dennoch von allen Parteien geben, wobei die gerade kleinen Parteien mehr auf Themen als auf Personen setzen. Bei der CDU herrscht indes die Meinung vor, „am Ende wollen die Leute immer Gesichter sehen“.

Alle begrüßen den kurzen Wahlkampf

Themen sind wichtig, finden auch die Piraten. Sie aber hoffen auch durch außergewöhnliche Aktionen auf sich aufmerksam zu machen. So laden sie am Freitag, 27. Juli, von 11 bis 16 Uhr zum schwimmenden Info-Stand am Ufer des Baldeneysees gegenüber dem Regattaturm. Der Parteiname verpflichtet eben.

Einig sich alle darin, dass die kurze Zeitspanne von Ferienende bis zum Wahltag (19 Tage) von Vorteil ist. „Wir müssen mit den Kräften haushalten“, sagt Joachim Drell (Die Grünen). Und: Man müsse bedenken, dass es ein Ehrenamts-Wahlkampf ist (Norbert Solberg, CDU). Bei der SPD haben sie gar die Erfahrung gemacht, Wahlkampf in den Ferien sei effektiver. „Die Leute sind entspannter“ (Klare).