Einigung über verkaufsoffene Sonntage in Essen erzielt
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Essen. . Der Essener Einzelhandel in der Innenstadt und in den Stadtteilen hat sich auf elf Termine für verkaufsoffene Sonntage im Jahr 2014 verständigt. Die offenen Sonntage waren per Gesetz stark reduziert worden. Dem Kompromiss der Geschäftsleute muss nun noch der Rat zustimmen.
Große Erleichterung beim Einzelhandel: Sechs Wochen vor Ablauf der Abgabefrist haben die Werbegemeinschaften ihre Wunschtermine für die verkaufsoffenen Sonntage im nächsten Jahr bei der Stadt eingereicht.
„Es gab Debatten und schmerzliche Entscheidungen, aber am Ende fanden wir eine für alle tragbare Lösung “, sagt nun Marc Heistermann, Geschäftsführer des Einzelverbandes.
Kettwig ist weiß
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Der hatte mit der Essen Marketing Gesellschaft (EMG) beim Treffen vor drei Wochen den Vermittler gespielt. „Mit dem Ergebnis, dass wir zwar nur noch halb so viele Termine haben, aber 36 Veranstaltungen – wie in diesem Jahr“, so EMG-Prokurist Dieter Groppe.
Nach dem Treffen hatten die Beteiligten zwei Wochen Zeit, noch Einwände vorzubringen; doch der Kompromiss hielt. Zwölf und damit etwa die Hälfte aller Werbegemeinschaften haben mindestens einen offenen Sonntag beantragt.
Es gab schmerzliche Entscheidungen
Jeder der Termine muss laut Gesetz einen „Veranstaltungsbezug“ haben; das Spektrum reicht da von der Autoschau bis zum Seerosenfest, vom Oster- bis zum Weihnachtsmarkt. Mal dient das Fest als Türöffner für die Geschäftsleute, mal sponsert der Einzelhandel eine Traditionsveranstaltung wie etwa das Heisinger Wottelfest. „Angesichts steigender Gema-Gebühren und aufwendiger Sicherheitskonzepte können wir das Wottelfest ohne den Einzelhandel nicht finanzieren“, sagt Willy Schüffler von der Heisinger Werbegemeinschaft. „Darum sind wir dankbar, dass wir unseren angestammten Termin Ende August bekommen haben.“ Und zwar exklusiv.
An anderen Sonntagen herrscht Gedränge, so gibt es Anfang Mai sechs Veranstaltungen. „Der Konkurrenzdruck ist da enorm, wir müssen sehen, welche Folgen das hat“, sagt Heistermann. Borbeck, Kupferdreh und Rüttenscheid haben die Zahl der offenen Sonntage schon reduziert, und auch in Werden muss der Tuchmarkt ohne geöffnete Geschäfte stattfinden.
Ein erheblicher Wirtschaftsfaktor
Verzicht geübt zugunsten der Stadtteile hat auch die mächtige Innenstadt, die nun Mitte September gemeinsam mit Kupferdreh öffnet: „Obwohl die Leute zu Monatsbeginn mehr Geld ausgeben“, erklärt Ralf-Peter Irrenberg, der die City-Geschäfte vertritt. Für sie sei der verkaufsoffene Sonntag ein erheblicher Wirtschaftsfaktor: „Da machen wir in fünf Stunden den Umsatz, den wir sonst an einem ganzen Tag haben – einem guten Tag.“
Der Kompromiss berücksichtige aber eben nicht nur den Profit, sondern auch die Tradition. Nun geht der Antrag in die Gremien, bevor am Jahresende der Rat entscheidet. „Wir alle haben erkannt, dass wir zusammenarbeiten müssen“, sagt Heistermann: „Wir hoffen, dass die Politik das würdigt.“
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