Essen. Bei den Essener Geschäftsleuten wächst die Sorge wegen der von der rot-grünen Landesregierung geplanten Einschränkungen beim Sonntags-Verkauf 2014. „Ich hoffe bloß, dass die Stadt die strengen Vorschriften des Landes nicht übereilt umsetzt“, sagt der Marc André Heistermann vom Einzelhandelsverband.

Bei den Essener Geschäftsleuten wächst die Sorge wegen der geplanten Einschränkungen beim Sonntags-Verkauf: „Ich hoffe bloß, dass die Stadt die strengen Vorschriften des Landes nicht übereilt umsetzt“, sagt der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Marc André Heistermann. Für den Handel sei es lebenswichtig, 2013 noch die bisher geltende Regelung voll auszuschöpfen, nach der jedes Stadtteilzentrum bis zu vier Verkaufsoffene Sonntage im Jahr veranstalten kann. Ab 2014 soll die Gesamtzahl auf 13 offene Sonntage pro Stadt und Jahr beschränkt werden.

„Wenn sich der Rat jetzt schon an die Neuregelung hält, kann Essen der Konkurrenz der Nachbarstädten nicht standhalten“, glaubt Heistermann. Seine These, dass die Shopping-Sonntage überregionale Strahlkraft haben, schien sich gestern in der gut besuchten Essener Innenstadt zu bestätigen: Viele Käufer waren aus anderen Städten angereist. Die Liberalen weiß der Handel an seiner Seite, so sagt der Chef der FPD-Ratsfraktion Hans-Peter Schöneweiß: „Wir bedauern die geplanten Einschnitte und sehen Arbeitsplätze in Gefahr.“

Sonntags-Gegner beziehen Stellung

Auch die Gegner der jetzigen Regelung beziehen vor der entscheidenden Ratssitzung am 28. November Stellung. So kritisiert der Fraktionschef der Linken, Peter Leymann-Kurtz, dass Frühjahrsfeste oder Adventsmärkte dazu herhalten müssten, offene Sonntage in Stadtteilen zu begründen: „Es ist offenkundig, dass Anlässe geschaffen werden, um inflationär Sonntagsöffnungen durchzusetzen.“ Vorbildlich handele der Stadtbezirk VI, der für 2013 keine offenen Sonntage angemeldet habe.

Und die Bezirksvertreter für Altenessen, Karnap, Vogelheim haben sich vergangene Woche dafür ausgesprochen, 2013 nur zwei der beantragten vier offenen Sonntage zu genehmigen. Gegen die Stimmen der CDU – und gegen den Wunsch der Kaufmannschaft aus der IG Altenessen. Der grüne Bezirksvertreter Joachim Drell nennt das einen Schritt „gegen die Kommerzialisierung des Sonntags“.

Rolf Krane von der IG Rüttenscheid hält es dagegen für Unfug, alle offenen Sonntag in Essen zu addieren, um dann die hohe Zahl zu beklagen: „Die Leute fahren doch nicht zum Sonntagseinkauf von Kray nach Borbeck. Die Begrenzung von vier pro Stadtteilzentrum reicht völlig, um die Sonntagsruhe vor Ort zu schützen.“