Essen. . Die Zahl der Genehmigungen im Essener Taxi-Gewerbe soll von 560 auf 530 reduziert werden. Sonst gebe es für die Taxifahrer zu wenig Kunden, so das Ergebnis einer Untersuchung der Stadt. Es sollen jedoch keine Konzessionen entzogen werden.

Klagen sind der Taxifahrer Gruß: Ständig steigende Spritpreise, sinkende Fahrgastzahlen, zu wenige lukrative Fahrten, ein Tarif, der angeblich kaum dazu taugt, die laufenden Kosten zu decken. Dazu kommt aber auch, dass sich die Mietdroschkenkutscher in den vergangenen Jahren gegenseitig das Wasser der Wirtschaftlichkeit abgegraben haben, weil das Verhältnis zwischen potenziellen Kunden und Konzessionen in Essen kein ausgewogenes mehr war.

Von wegen: Konkurrenz belebt das Geschäft. Alles andere ist der Fall. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls ein unabhängiges Gutachten, das der Stadt empfiehlt, bei den Taxis besser auf die Bremse zu treten. Zumindest etwas: Die Zahl der Genehmigungen im örtlichen Gewerbe soll von 560 auf 530 zurückgefahren werden.

Angespannte Situation

Dies wird die Stadtverwaltung der Politik in der kommenden Woche vorschlagen. „Konzessionszahlen, die darüber hinausgehen, würden die angespannte wirtschaftliche Situation des Essener Taxigewerbes und damit seine Funktionsfähigkeit auch zukünftig untergraben“, heißt es in der Analyse der Hamburger Marktforscher von „Linne + Krause“.

Das ist für Albert Mertes von Taxi Essen e.G. keine wirklich neue Erkenntnis: „Das haben wir schon vor längerer Zeit angemahnt.“ Der Ansatz, die Konzessionen zurückfahren zu wollen, ist für Mertes „ein Schritt in die richtige Richtung: Die Umsätze stimmen einfach nicht mehr“.

Nachtschicht im Taxi

Von der Taxizentrale Junker an der Mont-Cenis-Straße sind’s sechs Kilometer bis zum Cranger Kirmesplatz ...
Von der Taxizentrale Junker an der Mont-Cenis-Straße sind’s sechs Kilometer bis zum Cranger Kirmesplatz ... © Gero Helm / WAZ FotoPool
... viel Betrieb rund um die Kirmes ....
... viel Betrieb rund um die Kirmes .... © Gero Helm / WAZ FotoPool
... schon naht der erste Fahrgast ...
... schon naht der erste Fahrgast ... © Gero Helm / WAZ FotoPool
... nach Recklinghausen-Süd führt uns die erste Fahrt ...
... nach Recklinghausen-Süd führt uns die erste Fahrt ... © Gero Helm / WAZ FotoPool
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© Gero Helm / WAZ FotoPool
Telefonistin Melanie Gündrel nimmt die Fahrten in der Zentrale an
Telefonistin Melanie Gündrel nimmt die Fahrten in der Zentrale an © Gero Helm / WAZ FotoPool
Nächste Fahrt. Diesmal, so will es die Zentrale, geht’s nicht zurück zur Kirmes, sondern zum Herner Bahnhof. Dort warte eine junge Frau mit zwei Kindern.Michaela Reinhold (35), ihre Tochter Janin (13) und deren Freundin Annemarie (13) sind bereits da.
Nächste Fahrt. Diesmal, so will es die Zentrale, geht’s nicht zurück zur Kirmes, sondern zum Herner Bahnhof. Dort warte eine junge Frau mit zwei Kindern.Michaela Reinhold (35), ihre Tochter Janin (13) und deren Freundin Annemarie (13) sind bereits da. © Gero Helm / WAZ FotoPool
... man kennt sich ...
... man kennt sich ... © Gero Helm / WAZ FotoPool
... 7,80 Euro macht´s ...
... 7,80 Euro macht´s ... © Gero Helm / WAZ FotoPool
... und noch rasch eine Quittung ausgestellt ...
... und noch rasch eine Quittung ausgestellt ... © Gero Helm / WAZ FotoPool
... auch Chefin Petra Junker koordiniert die Fahrten aus der Zentrale ...
... auch Chefin Petra Junker koordiniert die Fahrten aus der Zentrale ... © Gero Helm / WAZ FotoPool
... uns wieder sind wir an der Cranger Kirmes um neue Fahrgäste aufzunehmen.
... uns wieder sind wir an der Cranger Kirmes um neue Fahrgäste aufzunehmen. © Gero Helm / WAZ FotoPool
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So weit muss es aber offenbar erst kommen, damit die Stadt eingreifen kann: Genehmigungen, so heißt es, können nur dann untersagt werden, wenn das örtliche Taxigewerbe durch die Ausstellung weiterer Lizenzen bedroht wird.

Nicht viel Bewegung in der Branche

Nachträglich werden die Konzessionen den Taxifahrern allerdings nicht entzogen. Wie schon bei der letzten Reduzierung vor zehn Jahren von 621 auf 560 Zulassungen will die Stadt freiwillig zurückgegebene Lizenzen oder eingezogene Genehmigungen nicht erneut ausgeben.

Viel Bewegung ist eh nicht mehr drin in der Branche: Ende des vergangenen Jahres lagen dem Amt für Straßen und Verkehr 123 Anträge auf zusätzliche Konzessionen vor, die nicht erteilt wurden. Von wegen, Konkurrenz belebt das Geschäft.