Essen-Steele. . Mit der König-Brauerei stieg vor acht Wochen einer der Hauptsponsoren ab. Jetzt ziehen die Veranstalter des auch über die Essener Stadtgrenzen hinaus beliebten Volksfests “Ruhr in Flammen“ die Reißleine. Das Spektakel wird es wie in den beiden Vorjahren auch 2013 nicht geben. Es fehlt das Geld.

Wieder nichts. In den vergangenen beiden Jahren bereits musste das weit über die Stadtgrenzen hinaus beliebte Volksfest „Ruhr in Flammen“ aufgrund umfangreicher Baumaßnahmen in den Steeler Ruhrwiesen ausfallen, diesmal jedoch sollte wieder alles laufen wie auf Schienen. Sollte, denn nun entschieden die Verantwortlichen kurzerhand, auch die ursprünglich vom 5. bis zum 7. Juli geplante 16. Auflage abzublasen. Der böse Grund: das liebe Geld.

Laut Thomas Spilker, der sich im Auftrag von Veranstalter Willi Nowack und dessen Ruhr-Veranstaltungs GmbH seit Jahren um die Vermarktung von „Ruhr in Flammen“ kümmert, sprang mit der König-Brauerei vor acht Wochen einer der Hauptsponsoren ab. Die Duisburger hätten sich mit 10.000 Euro beteiligen wollen, einem dem Löwenanteile des fünfstelligen Gesamtbudgets, so Spilker. „Wir haben alles versucht, andere Sponsoren aufzutun, was in der Kürze der Zeit aber nicht gelang.“

Zwei große Wassersportvereine haben zugesagt

Doppelt ärgerlich für die Veranstalter: Mit den Schwimmern und den Ruderern aus Steele hatten diesmal zwei große Wassersportvereine aus der Kante zugesagt, die Aktionen auf der Ruhr aktiv mitzugestalten, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen war.

Auch die Bau- und Renaturierungsmaßnahmen, die noch 2011 und 2012 einen Strich durch die Planungen gemacht hätten, sind seit März so gut wie abgeschlossen. Obschon etwa durch neu angepflanzte Bäume klassische Großfahrgeschäfte wie etwa der Autoscooter diesmal nicht mehr an der angestammten Stelle hätten aufgebaut werden können, wäre man klargekommen, so Spilker. Entscheidend sei letztlich jedoch die Absage der Brauerei gewesen, denn ohne diese Unterstützung wären die Kosten aus dem Ruder gelaufen. Nowack und Spilker unisono: „Obschon sich alle Kooperationspartner weitgehend am alten Kostenrahmen orientiert haben.“

Schaustellerpräsident Albert Ritter: „Die finanzielle Belastungen der Schausteller und Händler ist ohnehin enorm und kann nicht noch weiter erhöht werden.“

"Nach der Show ist vor der Show"

Ob’s „Ruhr in Flammen“ 2014 wieder gibt, man nicht Gefahr laufe, dass die Veranstaltung nach der dritten Absage in Serie in Vergessenheit gerate? Spilker gibt sich kämpferisch: „Wir arbeiten dran, nach der Show ist vor der Show.“

Einen Zuschuss von der Bezirksvertretung, wie es manch einer als Rettung in den Ring warf, wurde erst gar nicht angefragt, könnte es aber auch gar nicht geben. Bezirksbürgermeister Arnold Kraemer: „Kommerzielle Feste unterstützen wir grundsätzlich nicht.“ Man habe öffentliches Geld zu verteilen und käme in Teufels Küche. „Im Umkehrschluss müssten dann ja auch die Einnahmen des Festes in den Bezirk fließen.“