Steele-Horst. .

Wo früher Werkstatthallen, Wärterhäuschen und Verwaltungsgebäude standen, wo Kilometer lange Gleise lagen, gibt es nichts mehr, dass den Blick aufhalten könnte. Das ehemalige Gelände der Klöckner-Tochter Alwert ist eine einzige riesige Brache. Bauarbeiter, die mit schwerem Gerät Rohre verlegen und Baustraßen anlegen, lassen erahnen, dass hier, hinterm Bahndamm am Breloher Steig in Horst, etwas Neues entsteht. Mehr als 100 Familien sollen hier in Naher Zukunft ein neues Zuhause finden. Der erste symbolische Spatenstich dokumentierte jetzt den Startschuss für eines der letzten großen Neubaugebiete im Grünen, wie Planungsdezernent Hans-Jürgen Best anlässlich der Feierstunde vor Ort ausführte.

„Ruhr-Terrassen“ nennt die WGZ Immobilien + Treuhand, die das Areal für die Bebauung erschließt, dieses Projekt. Die Ruhr verschwindet zwar hinter einer Baumreihe, doch allein die Nähe zur Ruhr dürfte sich nach Einschätzung der Investoren schnell als Standortvorteil erweisen. „Das ist eine schöne Lage, nur muss das in die Köpfe rein“, sagt Hans-Jürgen Best. Nun, die industrielle Nutzung am Breloher Steig ist ein Kapitel fürs Geschichtsbuch. Gerne, so war am Rande des ersten Spatenstichs zu hören, hätte die Politik es gesehen, wären auch die heutigen unaufgeräumt wirkenden Gewerbeflächen jenseits der Straße einer Wohnbebauung gewichen. Doch sei dies an den Eigentumsverhältnissen gescheitert.

So bleibt es bei 65 000 Quadratmetern – Platz genug für mehr als 100 Baugrundstücke mit Flächen zwischen 250 und 760 Quadratmetern für Einzel-, Doppel- oder Reihenhäuser, zu haben ab 310 Euro der Quadratmeter. Hinzu kommen Bauplätze für Mehrfamilienhäuser. 30 Grundstücke sind laut WGZ bereits für private Bauherren und Bauträger reserviert. Im Herbst sollen die ersten Häuser in die Höhe wachsen. Die WGZ schätzt das zu erwartende Investitionsvolumen auf 35 Millionen Euro.

Ginge es nach Planungsdezernent Hans-Jürgen Best, dann bliebe es nicht bei diesem „richtigen Schluck aus der Pulle“. Bests Einschätzung nach werden in Essen viel zu wenige Wohnungen gebaut. Im Durchschnitt seien es nur 700 bis 800 pro Jahr. Dabei müssten es viel mehr sein, damit sich Berufseinpendler, deren Zahl stetig steigt, dazu entschließen, sich in der Stadt, in der sie arbeiten, auch häuslich niederzulassen. Noch interessieren sich vor allem Bürger aus Horst, Steele und Freisenbruch für die „Ruhr-Terrassen“, heißt es. Das könnte sich ändern. Er hoffe, so Best, dass sich das Wohnbauprojekt schnell weiter herumspricht.