Essen. . Dem Aufruf der Grünen Vorstandssprecherin Gönül Eglence folgten am Sonntagnachmittag über 500 Menschen, die sich auf dem Willy-Brandt-Platz in Essen zu einer Demonstration versammelten. Gänzlich friedlich verlief diese allerdings nicht: Nach Auseinandersetzung mit mutmaßlich nationalistischen Kurden nahm die Polizei neun Jugendliche fest.

Solidarität bekunden – diesem Aufruf der Grünen Vorstandssprecherin Gönül Eglence folgten am Sonntagnachmittag über 500 Menschen, die sich auf dem Willy-Brandt-Platz zu einer Demonstration versammelten. Gänzlich friedlich verlief diese allerdings nicht: Neun Jugendliche nahm die Polizei fest. Auf dem Rückweg einiger Demonstranten zum Bahnhof kam es zu Auseinandersetzung mit mutmaßlich nationalistischen Kurden, wobei die Polizeibeamten nach erfolglosen Platzverweisen auch Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzten. Verletzte soll es laut Angaben der Polizei nicht gegeben haben.

Anlass der Demo waren die tagelangen Proteste in der Türkei gegen die islamisch-konservative Politik von Ministerpräsident Erdogan. Auslöser dafür war die gewaltsame Räumung eines Protestlagers, mit dem die Zerstörung des Gezi-Parkes am Rande des Taksim-Platzes in Istanbul verhindert werden sollte . „Aus friedlichen Demonstrationen sind brutale Kämpfe entstanden,“ sagt Initiatorin Eglence, „so ein Vorgehen ist für einen demokratischen Rechtsstaat nicht hinnehmbar.“ Lautstark forderten die Demonstranten auf dem Weg zum Kennedyplatz den Rücktritt Erdogans. „Er tritt die Menschenrechte mit Füßen“, so Emre Özcan von BDAJ, der Alevitischen Gemeinde Marl.