Essen. . „Ein gigantisches Erlebnis“, so kann sich der 24-jährige Jobcenter-Mitarbeiter Heiko Schäfer noch immer über seine Auftritte bei Günther Jauchs „Wer wird Millionär?“ begeistern. In der RTL-Sendung hat der Essener 125.000 Euro gewonnen. Angefangen hat alles mit einem Schulaufsatz über Günther Jauch.

Hätten Sie’s gewusst? Alioth, Mizar, Benetnasch, Megrez, Phekda, Merak und Dubhe sind: die sieben Sterne, die den Großen Wagen bilden. Heiko Schäfer hätte es geahnt, so sagt es der 24-Jährige Essener nach der Aufzeichnung von „Wer wird Millionär?“. Aber Schäfer ist kein Zocker. Er steigt aus bei der 500.000 Euro-Frage, nachdem sein letzter Joker nicht mehr gestochen hat.

In den nächsten Tagen dürfte sich der 24-Jährige aber über eine satte Überweisung freuen. Er hat beim Jauch-Quiz 125.000 Euro gewonnen. „Wenn ich ein Gewinnspiel sehe, dann mache ich schon mit“, sagt Schäfer lapidar.

Zum vierten Mal bei RTL

Es ist schon sein vierter Besuch in der Sendung von Günther Jauch. Zweimal hat Schäfer als Ersatzkandidat hinter den Kulissen vergeblich auf seinen Einsatz gewartet, einmal scheiterte er in der Auswahlrunde an einer Frage, die sich um berühmte Kicker-Frauen drehte. In der Karnevalswoche kam der Anruf von RTL, er dürfe es noch einmal probieren. Und diesmal hat Schäfer abgeräumt: „Ein gigantisches Erlebnis“, ist der 24-Jährige noch immer voller Begeisterung. Nur ein fünftes Mal wird es nicht geben: „Wenn man in der Mitte war, ist man raus.“

Während der Sendungen entwickelt sich zwischen dem Essener, der seine Schwester Karolin zur Unterstützung mitgebracht hat, und dem Moderater, der die Kandidaten gerne sanft grillt, ein munterer Schlagabtausch. Um Fußball geht es: „Ich habe das D-Wort nicht in den Mund genommen“, erzählt Schalke-Fan Schäfer stolz. Und es geht um Jauch selbst. In der achten Klasse hat der Essener am Don-Bosco-Gymnasium einen Aufsatz über den Show-Master geschrieben, weil sein Deutsch-Lehrer großer Fan war. Was das peinlichste sei, was er in seinem Leben gemacht habe, will Jauch vom „Experten“ wissen. Dass Sie als Kind rosa Unterwäsche getragen haben, antwortet Schäfer. Das hat er in dem Moment frei erfunden - und die Lacher des Publikums auf seiner Seite.

„Ich bin beruhigt, dass es ganz gut gelaufen ist“

Die im März aufgezeichnete Sendung hat sich der 24-Jährige bei der Ausstrahlung am Freitag zum ersten Mal wieder angesehen - erleichtert: „Ich bin beruhigt, dass es ganz gut gelaufen ist.“ Immerhin 40 von 45 Minuten Sendezeit hat Jauch mit ihm bestritten. Gewonnen hat Schäfer dann in der am Montag ausgestrahlten Show.

Mit dem Geld kommen die Fragen: Was er mit den 125.000 Euro machen will, hat sich der Gewinner noch nicht überlegt. Schäfer arbeitet als verbeamteter Diplom-Verwaltungswirt bei einer Zweigstelle des Jobcenters, betreut 350 Kunden in der Leistungsabteilung und findet es „schwierig, dort weiter zu arbeiten“. Es laufen Gespräche mit dem Personalamt. Schäfer könnte sich auch vorstellen, etwas ganz anders zu machen: als Biking Guide auf der AIDA anheuern, oder ein Master-Studium aufnehmen. Er wird viel nachdenken in diesen Tagen.

„Was kennen selbst FDP-Mitglieder nicht als chemisches Symbol?“

Dass es überhaupt geklappt hat, hat Schäfer einer 19-jährigen Oberhausenerin zu verdanken. Für sie entschied sich der 24-Jährige beim Publikumsjoker für die 125.000 Frage - und gegen einen Physik-Lehrer, der ebenfalls aufgestanden war: „Was kennen selbst FDP-Mitglieder nicht als chemisches Symbol? A: Li. B: Be. C: Ra. D: Le.“ Richtig war Antwort D. Schäfer und die 19-Jährige haben inzwischen losen Kontakt. Sie wollen im Centro mal was trinken gehen. Schäfer dürfte bezahlen.