Köln. Günther Jauch sitzt sich selbst gegenüber, und zwar als Kandidat, halt, nein, als Moderator, oder doch nicht? Beim Prominenten-Special von „Wer wird Millionär?“ stellte sich Michael Kessler als Jauch-Parodie den kniffligen Fragen. Aber auch der echte Jauch nahm ausnahmsweise mal auf dem Kandidaten-Stuhl von “Wer wird Millionär“ Platz.
Wenn es beim WWM-Promi-Special richtig lustig werden soll, dann muss man die richtigen Gäste einladen. Schlagersänger Jürgen Drews und Fußballtrainer Felix Magath gehören nicht dazu. Drews steht bei den ersten Fragen von "Wer wird Millionär" gewaltig auf dem Schlauch, dass Sepia der lateinische Name für Tintenfisch ist, versteht er erst, als Mitkandidatin Cindy aus Marzahn hinter ihm von „frittierten Sepia“ schwärmt.
„Jetzt weiß ich, warum ich das erste Mal durchs Abitur gefallen bin, ich stand einfach auf dem Schlauch“, sieht Drews dann auch selber ein. Dass die anderen Promis ihm so viele Tipps geben müssen, ärgert den Sänger: Sehr viel saurer hätte seine Miene kaum sein können. Immerhin gewinnt er am Ende mit Ach und Krach 125000 Euro, die, genau wie die anderen Gewinne, dem RTL-Spendenmarathon zugutekommen.
Und dann war da noch Fußballtrainer Felix Magath, der vor allem durch seine schräge Logik beeindruckte. Dass Anis nicht zu den Poppenien gehört schlussfolgert er daraus, dass Popcorn ja poppt und darin kein Anis ist. „Richtig, im Popcorn ist kein Anis“, stimmt Günther Jauch ihm zu, leicht irritiert. Zum Glück hat RTL den Teil der Sendung mit Magath ordentlich zusammengeschnitten. Nach knapp 20 Minuten Fernsehzeit darf er mit 125000 Euro in der Tasche wieder vom Kandidatenstuhl runter klettern.
Cindy aus Marzahn erbettelt bei "Wer wird Millionär" einen fünften Joker
Comedienne Cindy aus Marzahn hingegen zeigte sich bei "Wer wird Millionär" in Bestform. Die erste Auswahlfrage sei eine Frauenfrage, kündigt Jauch an, worauf Cindy sofort witzelt: „Ich…liege…immer…unten.“ „Alles andere wäre bei Ihnen für einen der Teilnehmer auch tödlich“, kontert Jauch sofort. Bei Cindys Gag-Gewitter kommt auch Günther Jauch so richtig auf Touren, Unterlippenzitter-Wettbewerb mit inbegriffen.
Um ihren einzigen Telefonjoker, nämlich Oliver Pocher, der selbst bei Jauch bereits die Million erspielt hat, kämpft Cindy hartnäckig. Beim ersten Anruf klärt Pocher souverän, dass 1976 die erste Tagesschau-Sprecherin im deutschen Fernsehen auftrat. Dann kommt Cindy aber wieder ins Schwitzen, und zwar bei einer Dinosaurier-Frage.
Mit Betteln, Tränen und sogar körperlichem Einsatz, indem sie Jauch kreischend durch das Studio jagt, erschleicht sie sich einen weiteren Anruf bei Oliver Pocher. Dieses Mal ist der jedoch keine Hilfe und Cindy steigt bei 125000 Euro aus. Ihr Fazit: „Ick hab Kopfschmerzen von meinem eigenen Jequatsche.“
Dann die Weltpremiere in der Jubiläumssendung, der 25. Ausgabe des WWM-Prominentenspecials, lässt sich Günther Jauch höchstpersönlich auf dem heißen Stuhl nieder. Und gleichzeitig auf dem Moderatorensessel. Nein, Sie haben nicht doppelt gesehen, also: Der echte Jauch ist tatsächlich Kandidat, das Jauch-Double Michael Kessler („Switch reloaded“) mimt den gestrengen Moderator. „Wo verdient man eigentlich mehr Geld“, will der echte vom falschen Jauch wissen, „bei der ARD oder bei RTL?“ „Bei Prosieben.“
Beim "Wer wird Millionär"-Telefonjoker klingelt Jauchs Handy
Schließlich tauschen die beiden die Plätze wieder, Kessler rät und schätzt sich bis zur Millionenfrage vor. Eine gemeine Hürde hat er zuvor aber zu meistern: Wie der zweite Vorname von Günther Jauch lautet, will man von ihm wissen. Kessler nutzt den Telefonjoker - und es klingelt Jauchs Handy, plötzlich gibt es ihn also drei Mal: Echt, als Double und am Telefon. Ein netter Gag, der auch ein bisschen was Philosophisches hat.
An die 1-Mio-Euro-Frage traut sich Kessler zwar heran, gibt sogar seinen letzten Joker her. Eine Million Spermien längs aneinander gelegt ergeben die Länge eines Streichholzes oder einer 50-Meter-Schwimmbahn, so lauten die letzten Antwortmöglichkeiten nach dem 50:50-Joker. Kessler sichert sich lieber die halbe Million bei "Wer wird Millionär". Damit sind bei dieser Sendung insgesamt 875.000 Euro zusammen gekommen.
Es war übrigens das Schwimmbecken.