Essen. Die jüngsten Lebensmittelskandale bleiben bei Verbrauchern nicht ohne Folgen. Viele sind verunsichert und misstrauen den Etiketten

Erst das Pferdefleisch in der Fertiglasagne und jetzt der Etikettenschwindel bei den Bio-Eiern - keiner weiß, was als nächstes kommt. Ratlosigkeit macht sich unter Verbrauchern breit. Wie kann man noch auf Qualität bei Lebensmitteln achten, wenn keiner weiß was drin ist?

„Ich würde gerne auf Qualität achten, aber wie kann man das, wenn nicht mal sicher ist, ob Bio wirklich Bio ist“, sagt Jochen Thinnius verärgert. Damit steht der 66-Jährige nicht alleine da, viele Leute wären grundsätzlich bereit im Supermarkt mehr Geld zu bezahlen, doch die aktuellen Lebensmittelskandale schrecken ab, so das Ergebnis einer Straßenumfrage gestern im Rüttenscheid.

Ruf nach stärkeren Kontrollen wird lauter

„Alle wollen immer nur billig, billig, doch darunter leiden nicht nur die Tiere, die wir essen.“ Klaus Reimann ist überzeugt, dass die Skandale ein Produkt unserer Konsumgesellschaft seien. Sind wir am Ende selber schuld, dass es zu Missbrauch bei Schlachtbetrieben und Hühnerhaltern kommt?

Der Ruf nach stärkeren Lebensmittelkontrollen wird jedenfalsl lauter. „Ich würde mehr Geld für Lebensmittel bezahlen, wenn ich mir sicher sein kann, dass ich das kaufe, was auf dem Etikett steht“, beschwert sich Liane Ollesch. Woran sonst solle man erkennen, woher ein Produkt kommt und was es beinhaltet. „Gerade die falschen Etikette an den ,Bio-Eiern’, finde ich bedenklich“, sagt Wilfried Thiesing und fordert dringend schärfere Kontrollen. Andererseits stelle sich die Frage, ob man wirklich wissen will, was wir essen.

Konsequenzen ziehen

„Natürlich beinflussen mich die ganzen Skandale beim Einkaufen“ sagt Lena Schwark, die daraus Konsequenzen zieht: „Ich achte nur noch auf den Preis.“ Ob Bio oder nicht, habe man offensichtlich eh nicht in der Hand, so ihre Meinung.

Viele Leute teilen diese Ansicht und fragen sich, wie sie sich schützen können. „Ich esse kein Fleisch, kaufe keine Fertigprodukte und kann nur jedem raten, es genauso zu machen“, sagt Patrick Kremers.