Essen.

Es dürfte mächtig voll werden, wenn der Essener Schwimmverein 1906 e.V. an diesem Wochenende zum „38. Internationalen Schwimmfest“ ins Hauptbad an der Steeler Straße einlädt. In den vergangenen Jahren zählte der Veranstalter an den Wettkampftagen schon mal mehr als 1500 Besucher. Auch wenn offen bleibt, welche Schwimmer diesmal als erste anschlagen werden. Soviel ist sicher: Auch die Zuschauer stehen diesmal unter besonderer Beobachtung, denn das Hauptbad kann nur eingeschränkt genutzt werden.

Zwar haben die Sport- und Bäderbetriebe als Hausherr, wie berichtet 220 000 Euro in den Brandschutz investiert, nachdem Mängel zwar schon im Jahr 2005 aufgefallen, dann aber offenbar „vergessen worden“ waren. Warum damals nichts, zumindest aber zu wenig unternommen wurde, ist bis heute ungeklärt.

Es gelten besondere Sicherheitsvorkehrungen

Brandwachen, die auf Geheiß der Feuerwehr Wache stehen mussten, wurden durch technische Hilfsmittel ersetzt. Weil das Gebäude aber nicht mit einer Brandmeldeanlage ausgestattet worden ist, die, für den Fall, dass es brennen sollte, automatisch die Feuerwehr alarmiert, gelten im Hauptbad besondere Sicherheitsvorkehrungen. Mehr als 1000 Personen dürfen sich nicht zeitgleich im Gebäude aufhalten.

So nimmt das Schwimmfest des Essener Schwimmvereins ein Stück weit vorweg, was auf Vereine und Veranstalter zukommen wird, wenn die Stadt das Hauptbad 2015 aufgeben wird zugunsten des neuen Hallenbades auf dem Thurmfeld. Die „Sparte Schwimmen“ beim Essener Sportbund (Espo) sieht dem Umzug deshalb mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Die Schwimmer erwartet ein modernes Bad, das Zuschauern allerdings weitaus weniger Platz bietet. Die Tribüne wird nicht mehr als 199 Besucher fassen. Zum Vergleich: Die Tribüne im Hauptbad zählt 650 Plätze.

Deutsche Kurzbahnmeisterschaften

Noch ist das neue Bad nicht gebaut, noch sei man mit den Sport- und Bäderbetrieben darüber im Gespräch, wie die Flächen für Schwimmveranstaltungen genutzt werden können, heißt es beim Espo. Soviel sei sicher: Eine Deutsche Kurzbahnmeisterschaft, wie sie Essen über Jahre ausgetragen hat, werde es im Bad auf dem Thurmfeld nicht mehr geben.

Schon 2011 wandere die Deutsche Meisterschaft ab ins Bergische Land, in die „Schwimmoper“ nach Wuppertal - wie das Hauptbad an der Steeler Straße ein Bau aus den 50er Jahren, der allerdings seit 1995 unter Denkmalschutz steht.