Diesmal ist es die Lüftung: Wegen eine technischen Defektes an der Belüftungsanlage haben die Sport- und Bäderbetriebe das Hauptbad an der Steeler Straße gestern mit sofortiger Wirkung geschlossen. Am Freitag soll sich entscheiden, ob das Bad zu Beginn der kommenden Woche wieder geöffnet werden kann, teilte die Stadt gestern mit. Betroffen sind der öffentliche Badebetrieb, der Schulschwimmsport und und die Schwimmvereine, die im Hauptbad trainieren. Die Kindertagesstätte im Hause bleibt hingegen geöffnet, da deren Räume durch eine andere Lüftungsanlage versorgt würden. Auch der Essener Sportbund (Espo) kann seine Büros im Haus des Sports weiter nutzen.
Laut Sportdezernent Andreas Bomheuer steht der Defekt an de Anlage nur mittelbar in Zusammenhang mit Mängeln beim Brandschutz. Die Lüftungsschächte seien undicht, was für Windzug in der Schwimmhalle sorge. Welche zusätzlichen Kosten auf die Sport- und Bäderbetriebe durch die Reparatur zukommen, vermochte Bomheuer noch nicht abzusehen. 220 000 Euro muss die Stadt für Nachbesserungen am Brandschutz aufwenden.
Die Mängel werden derzeit abgearbeitet. Schon im März 2007 hatte die Verwaltung den zuständigen Ausschuss informiert, dass nachgebessert werden müsse. Warum dies nicht geschehen ist, lässt Bomheuer nach eigenen Worten in der Verwaltung ermitteln. Sein Vorgänger Christian Hülsmann, seinerzeit auch städtischer Feuerwehrdezernent, blieb gestern eine Antwort auf Anfrage der WAZ schuldig. Er könne es sich nicht erklären. Hülsmann schloss indes aus, dass die Mängel bewusst verschleiert worden seien. „Dass die Dinge so dramatisch sind, war mir nicht bekannt, nicht meinem Büro und auch nicht dem Ausschuss.“