Essen. . Hausbesitzer in Karnap können aufatmen am Freitag haben sich die Stadt Essen und die Ruhrkohle-Nachfolgerin RAG geeinigt. Gemeinsam werden beide ein Entwässerungssystem für Karnap bauen. Die Kosten für Drainagen, Pumpen und Leitungen wollen RAG und Stadt aufteilen. Details stehen noch nicht fest.
Hausbesitzer in Karnap, deren Keller unter Grundwasser stehen, dürfen nun doch darauf bauen, dass ihnen noch in diesem Jahr geholfen wird. Heute verständigten sich Vertreter der Stadt Essen und der Ruhrkohle-Nachfolgerin RAG darauf, dass sie den Bau eines Entwässerungssystems für Karnap in Angriff nehmen, und zwar ungeachtet einer „großen Lösung“ für die gesamte Emscherregion, die nach wie vor auf sich warten lässt.
Die Kosten für Drainagen, Pumpen und Leitungen wollen RAG und Stadt deshalb nach einem vorläufigen Schlüssel verteilen; Details sollen bis Ende März vertraglich festgeschrieben werden, erklärte Baudezernentin Simone Raskob auf Anfrage. Sobald die Stadtwerke ihre Ausführungsplanung vorlegen, könnten die Bauarbeiten beginnen. Aller Voraussicht nach dürfte es im Herbst soweit sein. Sechs Millionen Euro soll das Entwässerungssystem nach Berechnung der Emschergenossenschaft Kosten.
Hoher Grundwasserpegel bedroht Essener Norden
Im eigenen Interesse hatte die Stadt darauf gedrängt, dass kein Präzedenzfall geschaffen wird, sollten Stadt und RAG sich einig werden. Denn nicht nur Karnap ist vom hohen Grundwasserpegel bedroht, sondern der gesamte Essener Norden. Laut Emschergenossenschaft müssen dort 50 bis 77 Millionen Euro investiert werden, damit die Keller trocken bleiben.
Die RAG wehrt sich gegen einen pauschalen Kostenanteil für die gesamte Emscherregion. Gespräche mit Land und Emschergenossenschaft stehen noch aus.