Essen. Rund 6700 Essener haben sich bereits für die Reinemach-Aktion „Picobello-Sauberzauber 2013“ angemeldet. Grün & Gruga gibt Tipps für Bürger, die noch einen Einsatzort suchen.

Autoreifen, Metallschrott, kaputte Elektrogeräte, Küchengeschirr oder Möbel – so manch kuriosen (Sperr-)Müll haben die Teilnehmer des städtischen „Picobello-Sauberzaubers“ in den vergangenen sieben Jahren schon aufgelesen. Ein Lied davon kann Oberbürgermeister Reinhard Paß singen: „Letztes oder vorletztes Jahr war’s bei mir ein wunderbar gebundener Rosenstrauß, richtig groß. Der war an der Schwelle zwischen Frische und Trockenblumenstrauß. Das war bestimmt ein Liebhaber, dem der Strauß nichts gebracht hat und der ihn weggeworfen hat.“ Seine Frau bekam ihn dennoch nicht als Mitbringsel: „Der war schon am Kompostieren“, erzählt Paß und lacht.

Vom 4. bis zum 16. März

Ob die Bürger, die vom 4. bis zum 16. März bei der achten Ausgabe des Frühjahrsputzes mitmachen, auf ähnliche „Schicksals-Wegwürfe“ treffen, ist offen – ungebremst ist dagegen das Interesse: „Wir haben schon sehr viel mehr Anmeldungen zu diesem Zeitpunkt als im Vorjahr“, freut sich Janina Krüger von der „Ehrenamt Agentur“, die zum zweiten Mal Ausrichter ist. Bis Ende Januar meldeten sich 6.671 Bürger in mehr als 130 Gruppen an. Mehr als 80 Schulen und Kitas sind dabei, etliche Vereine und Betriebe. „Wir wollen die Teilnehmerzahl von 2012 knacken“, sagt Krüger. Da opferten zwischen Karnap und Kettwig 12.600 Menschen ein paar Stunden fürs Müllsammeln. Bis 28. Februar können sich Bürger noch anmelden.

Ein Stammgast ist der Oberbürgermeister, der als Schirmherr nicht nur seinen Namen für die gute Sache gibt, sondern mit den Mitgliedern der Bürgerschaft Rellinghausen/Stadtwald in seiner Nachbarschaft unterwegs ist. Er schätzt den pädagogischen Wert der Aktion: „Wir geben jungen Menschen etwas mit auf den Weg.“ Und: Über die Kinder erreiche man auch die Eltern.

Saubere Stadt tut allen gut.

Die zahlreichen Familien, die teilnehmen, sind auch ein Grund für das Einrichtungshaus Kröger, die Aktion zu unterstützen, so Prokurist Reinhard Radmacher. Bereits im achten Jahr dabei, stiftet das Möbelhaus als weiteren Anreiz Preise für die verschiedenen Teilnehmergruppen, die später verlost werden. Gemeinsam mit der „Ehrenamt Agentur“ verleihe man wie im Vorjahr einen Sonderpreis für engagierte Einzelpersonen. „Der Wohlfühl-Effekt einer sauberen Stadt tut uns allen gut“, begründet Reinhard Radmacher das Engagement.

Unterstützung kommt auch wieder von den städtischen Töchtern, der Essener Verkehrs-AG (Evag) und den Entsorgungsbetrieben Essen (EBE). Beide tragen zur Logistik der Aktion bei. So haben die „Sauberzauberer“ am Hauptaktionstag, dem 16. März, freie Fahrt in den U-Bahnen, Trams und Bussen der Evag – vorausgesetzt sie tragen den Picobello-Anstecker sichtbar an der Kleidung.

Für die Ausrüstung sorgen wie üblich die EBE: „5.000 Warnwesten, 5.000 Holzzangen und rund 7.000 Paar Handschuhe“, zählt Sprecherin Bettina Hellenkamp auf. 15.000 Müllsäcke gibt’s ferner, nur deren Volumen habe man auf 80 Liter verringert – zum besseren Tragen und Abholen der Beutel durch die EBE-Mitarbeiter. Dass weit weniger wilde Müllhalden gefunden werden als früher, sieht Rolf Friesewinkel, Leiter der Abfallwirtschaft, als Teil-Erfolg: „Wir sind auf dem richtigen Weg, aber noch nicht arbeitslos.“

Anmelden bei der„Ehrenamt Agentur“

Seit 2006 haben rund 72.000 Essener an der Aktion teilgenommen. Pro Jahr lautete die Bilanz durchschnittlich: 7.300 Säcke und fast neun Tonnen Sperrmüll.

Die „Ehrenamt Agentur“ nimmt Anmeldungen bis 28. Februar entgegen: 8391490, per E-Mail unter info@ehrenamtessen.de oder über die Homepage www.ehrenamtessen.de .Wer nicht weiß, welches Fleckchen Essener Stadtgebiet Aufmerksamkeit bedarf, dem hilft Grün & Gruga mit Vorschlägen.Von Kröger gestiftete Preise werden an Gruppen verlost: für Familien etwa eine Allgäu-Reise.