Borbeck/Vogelheim. .
Die Kulturhauptstadt 2010 soll mit Hilfe von pico-bello-SauberZauber, einer Aktion der Entsorgungsbetriebe, gepflegter sein – unter diesem Motto sammeln die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Nord und der Stadthafenschule Müll.
Mit roten Plastiksäcken, hölzernen Greifzangen und Blümchen-Handschuhen bewaffnet, sind knapp 120 Helfer in mehrere Gruppen unterteilt auf der Suche nach den achtlos fallen gelassen Gegenständen. „Hier liegt gar kein Müll“, rufen rund 25 Kinder gleichzeitig, als sie ihren zugeteilten Bezirk erreichen. Etwas enttäuscht suchen die Fünftklässler in den Büschen, unter Autos und an Kellertreppen, doch bisher ist nichts zu sehen.
„Ein wenig haben wir schon in unserem Müllsack, aber der muss noch viel voller werden“, erzählt Amid (12). Zusammen mit Tolga (11) sucht er eifrig weiter. Auf einer Wiese in der Nähe werden sie dann endlich fündig. „Da vorne liegt ganz viel“, schreit Amid und die Kinder rennen vor Freude schreiend los.
Vollkommen überrascht stehen vier Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe an der gegenüberliegenden Straßenseite. Ebenfalls mit Plastiksäcken und einem Laubgebläse ausgerüstet, überlegen die Vier schon, wegen der engagierten Verstärkung der Kinder vorzeitig in Pause zu gehen. So langsam füllen sich nun auch die Säcke der Schüler.
„Wir müssen uns etwas beeilen. Wir haben nur 45 Minuten insgesamt Zeit, um so viel Müll wie möglich zu sammeln“, berichtet Sozialpädagogin und Gruppenleiterin Karin Streckert. Immer wieder lobt sie die fleißigen Sammler, die stolz ihre Beute zeigen.
Doch unter dem ganzen Müll kommen auch einige „Schätze“ zum Vorschein. Stifte, Federmappen und sogar ein Ring bleiben den aufmerksamen Augen der fleißigen Helfer nicht länger verborgen.
„Ich hab richtig viel gefunden“, strahlt der blonde Justin und zeigt auf seinen vollen Müllsack. Der Zehnjährige sammelt zum ersten Mal mit seinen Schulfreunden Müll und zeigt sich dabei richtig begeistert.
Durch das viele Sammeln und Rennen sind seine Wangen gerötet und er ist leicht außer Atem. Doch auch wenn er Spaß am sammeln hat, selber werfe er nichts auf die Straße. „Wenn kein Mülleimer in der Nähe ist, dann stecke ich Papier oder so in meine Tasche und werfe es später weg“, berichtet er.
Am Ende der Schulstunde wird der Berg aus roten Plastiksäcken immer höher. „Den gesammelten Müll lagern wir erst einmal auf dem Gelände der Stadthafenschule“, erklärt Heike Ströbel. Sie leitet die Abteilung Eins, also die fünfte bis siebte Klasse der GS Nord. In fünf Tagen werden die vollen Säcke dann abgeholt und die Straßen und Grünflächen um die beiden Schulen sind vorerst wieder Müll-frei. Dank der engagierten Schüler, die sich allerdings auch fragen: Muss das ganze Gelände eigentlich immer wieder neu eingemüllt werden?“