Essen. In Essen-Rüttenscheid werden auch weiterhin zwei Straßen die Namen der Generäle Hans von Seeckt und Karl von Einem tragen. Das ist das Ergebnis des Bürgerentscheides vom Sonntag. Rund 80 Prozent der Teilnehmer sprachen sich nach vorläufigem Endergebnis für die bisherigen Straßennamen aus.
Der Rüttenscheider Straßenstreit ist entschieden. Um 18.50 Uhr kam das vorläufige Endergebnis des Bürgerbegehrens aus dem Amt für Statistik und Wahlen: Für die Beibehaltung der Straßennamen Von-Einem- und Von-Seeckt-Straße stgimmten fast 80 Prozent der Bürger, die sich am Begehren beteiligt hatten. 2766 Wähler waren dagegen.
Mit 10 876 Stimmen holte die Initiative „ProVon“ deutlich mehr als die für einen Erfolg des Bürgerbegehrens benötigten Stimmen. Diese Zahl war bereits um 18.33 Uhr erreicht worden.
Anwohner fühlten sich übergangen
Die Essener Bürger waren aufgerufen, die Frage zu beantworten: "Sind Sie dafür, dass die Von-Seeckt-Straße und die Von-Einem-Straße ihre Namen weiterhin behalten sollen?"
Kritiker sehen die Generäle Hans von Seeckt (1866-1936) und Karl von Einem (1853-1934) in der ideologischen Nähe zu den Nationalsozialisten. Das zuständige Stadtteilparlament hatte deshalb die Rückbenennung in die bis 1937 geltenden Namen Irmgard- und Ortrudstraße beschlossen. Viele Anwohner protestierten dagegen - weil ein Adressenwechsel Kosten verursacht und weil sie sich übergangen fühlten. (mit Material von dpa)