Essen. Viele Bürger verstehen nicht, dass die Entsorgungsbetriebe EBE und Alba in Nebenstraßen noch immer mit Schnee und Eis kämpfen. Gelbe Tonnen werden nicht geleert. Derzeit ist eine Freiwilligen-Mannschaft in Planung, die auch am Samstag Hausmüll-Abfälle einsammelt.

Nach sieben Minuten akustischen Fahrstuhlmusik-Terrors in der Leitung ist ein Alba-Mitarbeiter frei und freundlich: „Was kann ich für Sie tun?“ Beispielsweise den Müll aus den Gelben Tonnen leeren, denn dass die seit Wintereinbruch in vielen Straßen stehen geblieben sind, monieren viele Leser. Die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) kamen – auf den privaten Entsorger wartete man vergeblich – doch das soll sich bis Mitte kommender Woche ändern.

„Wir bemühen uns, die Touren nachzufahren. Aber gerade in Seitenstraßen kämpfen wir genau wie die Entsorgungsbetriebe Essen mit Schnee und Glatteis“, sagt Alba-Pressesprecherin Susanne Jagenburg. Mal sind steile Zufahrten nicht geräumt, „und die Wagen sind recht schwer, da ist es zu gefährlich, hochzufahren.“ Mal sei nur ein schmaler Weg in den Schnee geräumt, „da kommen wir dann mit den breiten Fahrzeugen nicht rein“, erklärt Jagenburg.

Hauptverkehrsstraßen haben Priorität

Weswegen die EBE, die in Essen sowohl für Straßenräumung als auch für Abfuhr von Brauner, Blauer und Grauer Tonne zuständig ist, derzeit Vorarbeiten leistet. „Straßen, die wir nicht anfahren können, werden von den Fahrern gemeldet. Diese Straßen geben wir durch an den Winterdienst, der sie dann räumt und streut“, sagt Rolf Friesewinkel, Abteilungsleiter bei der EBE. Da es sich aber durchweg um Nebenstraßen handelt, könne man so erst vorgehen, seit die Hauptverkehrsstraßen geräumt seien, „denn dort liegt die oberste Priorität“.

Ist geräumt und gestreut, tritt eine weitere Prioritätenliste in Kraft, „in erster Linie arbeiten wir die Grauen Tonnen ab“, sagt EBE-Sprecherin Bettina Hellenkamp. Derzeit plane man, eine Freiwilligenmannschaft zusammenzustellen, die auch am Samstag Hausmüll-Abfälle einsammle. „Allerdings können wir noch nicht sagen, ob wir mit zwei oder mit 15 Wagen im Einsatz sein werden“, so Hellenkamp weiter.

Nachholtermine stehen nicht fest

Mit mehr Wagen und Überstunden arbeitet auch die Alba. Gestern waren Teams im Einsatz, die die Leerungstermine vom 17. und 18. Januar nachgearbeitet haben. „Ende der Woche werden wir die letzten ausgefallenen Touren fahren.“ Gleichwohl Stadt und Alba einschränken: Nur wenn wirklich alle Nebenstraßen so weit freigeräumt seien, dass sie mit den schweren Wagen befahren werden könnten, ließen sich diese Termine halten. „Tendenziell ist das im Süden der Stadt schwieriger, weil es dort mehr Straßen mit starkem Gefälle gibt“, sagt Hellenkamp.

Nachholtermine für die Leerung von Blauer und Brauner Tonne stehen indes nicht fest. „Wir bemühen uns aber, auch hier nachzuarbeiten.“