Essen-Holsterhausen. . Bürger der Steinhausen- und Gebhardtstraße warten wegen der dichten Parksituation mitunter bis zu vier Wochen auf die Alba. Der Entsorger sieht aber auch die Stadt in der Pflicht.
Den Anwohnern der Steinhausen und Gebhardtstraße stinkt es gewaltig: die ewigen Anrufe bei Entsorger Alba und die übervollen gelben Tonnen, die wochenlang die Bürgersteige blockieren. „Es ist bereits das sechste Mal in diesem Jahr, dass die Tonnen einfach stehen gelassen wurden“, ärgert sich Gerhard Hooge. Normalerweise werden die gelben Tonnen im Zweiwochen-Rhythmus abgeholt. „Mitunter stehen die Tonnen aber bis zu vier Wochen vor der Tür, die gelben Säcke häufen sich dann ebenfalls. Irgendwo muss der Müll ja hin“, berichtet auch Ulrich Stinnen.
Dabei erhalten die Nachbarn bei Beschwerdeanrufen von den Alba -Mitarbeitern immer die gleiche Antwort: „Kein Durchkommen.“ Tatsächlich sind die Bürger in der schmalen aber langen Seitenstraße arg gebeutelt - nicht zuletzt wegen den verlockenden, kostenlosen Parkplätzen und der Nähe zum Uni-Klinikum: „Wir haben schon vor zehn Jahren Unterschriften gesammelt, um diese Straße zu einer Einbahnstraße umzuwidmen. Passiert ist nichts“, beklagt Elke Blechert, die seit 23 Jahren dort wohnt. Die Müll- und Parksituation bestehe seit langem, allerdings würden alle Bestrebungen der Anwohner im Sande verlaufen.
„Viele Straßen sind sehr eng und dicht beparkt“
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Arno Vomberg, Leiter der drei Alba-Gebiete in NRW, weiß beim Stichwort Holsterhausen und Essener Süden sofort Bescheid. „Uns ist das Problem sehr gut bekannt. Viele Straßen sind sehr eng und dicht beparkt“, sagt Vomberg. Zwischen die Entsorger-Fahrzeuge und die parkenden Pkw blieben oft nur wenige Zentimeter Platz. Vomberg fordert auch die Stadt ein Stück weit zum Handeln auf - etwa durch größere Parkbuchten und verstärkte Kontrollen. Denn nicht selten ragten größere Fahrzeuge bis in die Straße hinein, wie auch die Anwohner bestätigen.
Die Stadt wiederum will sich den Schwarzen Peter ebenfalls nicht in die Schuhe schieben lassen: „Die Alba muss sich mit ihrer Fahrzeuglogistik auf die Straßen einstellen und kleinere Wagen schicken. Bei uns ist das Problem bekannt, es ist aber nicht unsere Aufgabe, die Rahmenbedingungen zu schaffen“, sagt Rüdiger Wittkat, Leiter der beim Ordnungsamt angesiedelten Verkehrsüberwachung.
Auch bei den Essener Entsorgungsbetrieben rufen die beiden Straßennamen bei den Fahrern keine Freude hervor, wie Sprecherin Bettina Hellenkamp bestätigt: „Mitunter müssen auch wir den Müll mal einen Tag stehen lassen, wenn die Straße zugeparkt ist. Irgendwie quetschen sich unsere Mitarbeiter aber immer durch.“
Arno Vomberg verspricht, das Problem in den Griff zu bekommen. Ein Anfang wurde gestern Morgen gemacht: Ein großer Alba-Wagen wuchtete sich durch die Straßen und holte die Tonnen mit einer Woche Verspätung ab.