Essen. . Lebensmittel-Abos sollen Zeit und Nerven schonen. Drei Unternehmen beliefern auch Essener Haushalte.
Was koch’ ich bloß? Ist auch alles dafür im Haus? Schaff’ ich es überhaupt noch in den Supermarkt? Vor diesen Problemen stehen nicht nur Hausfrauen jeden Tag aufs Neue. Insbesondere für Berufstätige könnte ein relativ neuer Internet-Trend die Lösung sein: so genannte Koch-Abos. Gleich drei Unternehmen bieten ihren Lebensmittel-Lieferservice jetzt auch Haushalten in Essen an – die Nachfrage sei steigend.
Service soll Zeit und Nerven schonen
Das Ganze funktioniert so ähnlich wie „Essen auf Rädern“ – nur kochen muss man schon noch selbst. Außerdem richten sich die Online-Angebote weniger an hilfsbedürftige, ältere Menschen, sondern vielmehr an solche, die zu beschäftigt und/oder bequem zum Einkaufen sind und an akuter Einfallslosigkeit leiden. Mit „abwechslungsreichen Rezepten“, „gesunden Zutaten“ und „frischen Lebensmitteln“ bewerben Firmen wie „KochAbo“ aus Köln, „KommtEssen“ aus Hamburg oder „Kochzauber“ aus Berlin im Internet ihren Service. Es soll Zeit und Nerven schonen, aber vor allem auch eine gesunde Alternative zum beliebten „Fast Food“ sein.
Keine Mindestlaufzeit
Bei Kersten Ehrhardt aus Werden ist es schlichtweg die Zeit, die ihm ein solches Abo wert ist: „Für eine Familie mit zwei kleinen Kindern ist das einfach sehr praktisch, vor allem wenn beide Elternteile berufstätig sind“, erklärt der 38-Jährige. Er arbeite Vollzeit in Düsseldorf, seine Frau sei ebenfalls halbtags beschäftigt, „da gönnen wir uns hin und wieder an drei Tagen in der Woche die Kochabo-Box.“ Dass es keine Mindestlaufzeit bei den Lebensmittelabos gibt, und man praktisch jede Woche neu entscheiden kann, kommt der jungen Familie sehr entgegen: „Wir nutzen die Koch-Box für vier Personen nur gelegentlich, wenn es mal stressig wird.“ Ob das auch noch Geld spare? „Das hängt vom individuellen Einkaufsverhalten ab“, meint Ehrhardt, „aber gesundes Essen ist uns auch den ein oder anderen Euro mehr Wert.“
Preis richtet sich nach Personenanzahl
Die Preise der Anbieter richten sich grundsätzlich nach Anzahl der Personen (wahlweise zwei, vier oder sechs) und der Anzahl der Gerichte (für drei, vier oder fünf Tage). So staffeln sich die Preise von etwa 39 Euro für eine Drei-Tage-Box für zwei Personen bis hin zur fünf-Tage-Versorgung für eine vierköpfige Familie für rund 80 Euro.
„Man zahlt Qualität und Service mit“, so Nicole Scheplitz von „Kochzauber“, die vergangene Woche ihre ersten Koch-Boxen in Essen ausliefern ließen. Köche und Ernährungswissenschaftler entwickeln jede Woche neue Rezepte a la „Schmorhuhn mit Würzelgemüse“, die Zutaten werden genau portioniert zugestellt. Vorteil: Weniger Lebensmittel kommen in den Müll.
Essen(s)-Horizont erweitern
Und wer hat’s erfunden? Die Schweden. Lisa Rentrop ist in Stockholm geboren und Geschäftsführerin von „KommtEssen“ in Hamburg. Sie holte die Idee 2010 nach Deutschland. Als berufstätige Ingenieurin und zweifache Mutter, die seit zehn Jahren in Deutschland lebt, dachte sie: „Das brauche ich hier auch.“ Seither beliefert das Unternehmen bundesweit 30 Städte, nun kommt auch Essen dazu. und wo, wenn nicht hier, lässt sich so treffend sagen: Wir wollen (den) Essens-Horizont erweitern.