Hummer, Zander, Hirschkalbsrücken, Wachtelbrust und Trüffel landen als mehrgängige Menüs auf dem Tisch, wenn fünf Köche für die Kinder aus dem Norden der Stadt kochen werden. Die Speisen werden die Mädchen und Jungen zwar nicht serviert bekommen, doch der Erlös aus dem Charity-Dinner soll Projekten zugute kommen, von denen der Nachwuchs wiederum profitiert.

Unter dem Motto „Sterne tun Gutes“ veranstaltet der Club Kohlenwäsche mit den Köchen und Sponsoren die Veranstaltung gegen Kinderarmut im Essener Norden, zu der sie am 25. November auf die Zeche Zollverein einladen. Dort werden im Erich-Brost-Pavillon 200 Plätze gedeckt sein. Das Geld solle in voller Höhe an das Jugendhilfenetzwerk der Arbeiterwohlfahrt gehen, die es für Projekte im Norden der Stadt einsetzen will.

Kinderärzte schildern Hilfebedarf

„Im letzten Armutsbericht konnten besonders arme Stadtteile identifiziert werden. So sind in Altenessen zum Beispiel 65 Prozent der Kinder auf staatliche Förderung angewiesen. In diesen Stadtteilen sind wir unterwegs“, erklärt Thomas Rüth, Leiter des Awo-Jugendhilfenetzwerks. „Aktuell schildern uns Kinderärzte aus dem Essener Norden eine starke Zunahme von motorisch therapiebedürftigen Kindern. Klein- und Schulkinder aus armen Familien sind von Bewegungsmangel und Fehlernährung besonders betroffen. Darum möchten wir mit dem Erlös des Charity-Dinners zwei Initiativen zur Bewegungsförderung unterstützen“, sagt Roth.

Die Initiative Hopskids bietet Grundschülern die Chance, Bewegungserfahrungen ohne Leistungs- und Zeitdruck zusammeln, um so Gesundheit und soziale Lernerfahrung zu fördern. Beim Projekt Waldläufer sollen Jugendliche mit Angeboten an der frischen Luft Hilfe erhalten, um Verhaltensprobleme zu überwinden. „Beide Projekte richten sich an Kinder, die aus sehr schwierigen Verhältnissen kommen. Die Anmeldung läuft hier über das Jugendamt – und oft stehen wir mit unserem Hilfsangebot als letzte Instanz vor der Abgabe der betroffenen Kinder in ein Kinderheim“, erklärt Thomas Rüth weiter.

Die Einnahmen aus dem Menü könnten etwa dabei helfen, die Kinder und Jugendlichen mit regenfester Kleidung oder Wanderschuhen auszustatten. Zudem könnten mit den Spenden, Ausflüge organisiert werden. Die Dinner-Veranstalter hoffen auf 20 000 Euro, da bereits viele Karten verkauft seien.