Essen. . Die erste spartenübergreifende Kundenanalyse der Theater und Philharmonie (TuP) läuft Ende Januar an, bis Ende April werden die dreiseitigen Fragenbögen in ausgesuchten Veranstaltungen verteilt. Dabei geht es nicht so sehr um Spielplanwünsche, sondern um den Zuschauer an sich.

Wer sich gern Gäste ins Haus holt, der tut gut daran, einiges über ihre Gewohnheiten zu wissen. Die Theater und Philharmonie GmbH (TuP) will ihre Kundschaft deshalb besser kennenlernen. Am 25. Januar startet die erste repräsentative, spartenübergreifende Besucherbefragung in Grillo, Aalto und Philharmonie.

Ein Dutzend Interviewer wurden in den letzten Wochen auf die in diesem Umfang bislang einmalige Kundenanalyse vorbereitet. Bis Anfang April werden sie in etwa 20 bis 30 ausgesuchten Veranstaltungen dreiseitige Fragebögen verteilen, bei denen es nicht so sehr um Spielplan-Wünsche und Programm-Vorlieben geht, sondern um den Zuschauer an sich. Wie oft geht er ins Theater und warum? Wie informiert er sich über Spielpläne und wann? Wo kauft er seine Tickets und mit welchem zeitlichen Vorlauf? Und wie zufrieden ist er mit dem Service?

Befragung wurde wochenlang vorbereitet

Die Ergebnisse, die die Marketing-Experten der Theater und Philharmonie in den Sommermonaten auswerten, werden sich also nicht unbedingt im Spielplan von Aalto und Grillo niederschlagen, sondern sollen vor allem die Arbeit von Marketing und Disposition erleichtern. Denn neben dem Sammeln von soziodemographischen Daten (also Alter, Geschlecht, Wohnort, Beruf und Familienstand) geht es vor allem um die Frage, wie man sein Publikum künftig noch zufriedener macht, besser ans Haus bindet und den Kartenvertrieb optimiert.

Die Erkenntnis, dass Publikumsforschung in Zeiten eines zunehmend auf Event ausgerichteten Freizeitverhaltens und schmaler gewordener Haushaltsetats immer wichtiger wird, hat Stephanie Kateloe schon aus ihrem Sozialwissenschafts-Studiums mitgebracht. Zusammen mit Feride Yaldizli, Leiterin der Abteilung Marketing/Gestaltung, und dem Berliner Institut für Kultur-Marketing hat sie die Besucherbefragung über mehrere Wochen vorbereitet.

Gibt es den klassischen Aalto-Besucher?

Das Geld aus dem Marketing-Etat der TuP soll dabei gut angelegt sein. Schließlich will man hinterher genauer wissen, wann sich Plakatierung lohnt oder nicht. Und wie man die Besucher gezielter anspricht. Gibt es beispielsweise den klassischen Aalto-Besucher? Oder kann man ihn mit passgenauen Zusatzangeboten noch für andere Sparten gewinnen.

„Wenn ich weiß, wer kommt, weiß ich auch, wer nicht kommt“, erklärt Feride Yaldizli. Weg vom Prinzip Gießkanne und vom Kaffeesatzlesen, heißt ihr Motto beim Thema Marketing. Dass die Besucherbefragung nach dem jüngsten Besucherrekord-Monat Dezember kommt, spricht für die perspektivische Ausrichtung. Bei der Theater und Philharmonie will man manche Antwort schon gefunden haben, bevor sich die Publikums-Frage irgendwann anders stellt.