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Leben und Sterben in Würde möglich machen – diese Ziele setzt sich der ambulante Hospizdienst am Alfried Krupp Krankenhaus. Eine Aufgabe, die Ehrenamtliche braucht, die ohne finanzielle Hilfen nicht zu stemmen ist. Weswegen das Krankenhaus nun einen Förderverein gegründet hat, der die rund 120 Stunden umfassende Ausbildung von Ehrenamtlern weiterhin gewährleisten und darüber hinaus die Freiheit ermöglichen soll, Herzenswünsche Sterbender zu erfüllen.

Und die sind teils außergewöhnlich: „Wir haben einen 19-jährigen Hirntumor-Patienten begleitet, der gern noch einmal in Spanien ans Meer wollte“, erinnert sich Professor Klaus Strasser, im Jahr 1994 Mitgründer des ambulanten Hospizdienstes. Keine Fluggesellschaft wollte den jungen Mann mitnehmen, „das war mit dem Tumor zu riskant“, erklärt Marion Kutzner, hauptamtliche Koordinatorin der Hospizarbeit des Vereins. „Also haben wir ihn mit dem Auto hingebracht und den Wunsch erfüllt.“ Keine leichte Aufgabe, „aber eine sehr erfüllende“, sagt die gelernte Krankenschwester und Vorsitzende des neu gegründeten Fördervereins Conni Sandmann, die im Verein ehrenamtlich tätig ist.

Umdenken wird begrüßt

Warum ein Mensch, der einen Heil- und Pflegeberuf lernte, sich nun auf die Arbeit mit Sterbenden konzentriert? „Weil es ein guter Ausgleich zum Arbeitsleben ist und die eigenen Prioritäten in Relation setzt. Außerdem lernen wir die Menschen ja erst dann kennen, wenn sie krank sind. Da geht es nicht mehr um Heilung, sondern darum, ihnen die absehbare Zeit, bis sie gehen, so angenehm wie möglich zu gestalten und für sie da zu sein“, sagt Sandmann.

Klaus Strasser, der nun im Ruhestand ist, erinnert sich noch an seine beruflichen Anfänge, „damals hat man Patienten zum Sterben ins Bad oder auf den Gang geschoben. Es ist gut, dass in der Gesellschaft ein Umdenken anfängt und das Sterben eine immer wichtigere Rolle einnimmt.

Doch trotz höheren Stellenwerts – noch immer kommen Hospize und ambulante Hospizdienste ohne Spenden nicht aus. „Wir können zwar unsere Einsätze über die Krankenkassen abrechnen“, sagt Kutzner, „doch das reicht nicht, um alle Kosten zu decken.“ Weswegen der Verein nach potenziellen Spendern und neuen Vereinsmitgliedern (Jahresbeitrag 30 Euro) sucht.