Essen. .
Sie helfen in der schwersten Krise, die sich Eltern vorstellen können: Wenn ein Kind so erkrankt ist, dass es sterben wird. Dann sind die Mitarbeiter des ambulanten Kinderhospizdienstes im Kinder-Palliativ-Netzwerk Essen da, betreuen Geschwister, machen Einkäufe, lesen vor, trösten.
Gut 100 Familien werden im Jahr von dem Netzwerk betreut, das beim Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) angesiedelt ist und von Maria Bünk koordiniert wird. Und die ist dieser Tage ziemlich irritiert, weil der Bundesverband Kinderhospiz auf der Margarethenhöhe ein Büro bezogen hat, um von dort Lobbyarbeit zu betreiben. Rainer Rettinger, der den eigentlich in Freiburg ansässigen Verband in Essen vertritt, sagte jetzt in einer anderen Zeitung, er wolle bei Firmen im Ruhrgebiet Spenden einwerben und für das wichtige Thema sensibilisieren.
Spendensammler nicht für Essen
Dabei erweckte Rettinger jedoch den Eindruck, als gäbe es in Essen keinerlei Angebote für betroffene Familien. „Wir sind hier seit 2006 aktiv – das weiß Herr Rettinger“, ärgert sich Maria Bünk. Dieser bestätigt auf Anfrage auch, dass er das Kinder-Palliativ-Netzwerk kenne. Aber: „Ich sammle für den Bundesverband, und dem gehören die Essener Einrichtungen nicht an.“ Anders: Der Spendensammler von der Margarethenhöhe sammelt nicht für Essen. Das ist nicht verboten – man sollte es nur wissen.
Maria Bünk findet Rettingers Vorgehen unlauter, SkF-Geschäftsführer Björn Enno Hermans ist „ein wenig empört“. Bleibt die Frage, warum das Kinder-Palliativ-Netzwerk nicht dem Dachverband angehört? „Wir sind im Deutschen Kinderhospizverein, dessen Ansatz wir unterschreiben.“
So sollen kleine Patienten nur kurz in Kinderhospizen sein, etwa damit überlastete Familien einmal durchatmen. „Die Kinder sollen zu Hause leben und sterben können“ , so Bünk. Dabei helfe eine Kooperation mit der Uniklinik. Dabei helfen auch 45 Ehrenamtliche, die den Familien beistehen.
Kontakt zum Kinder-Palliativ-Netzwerk: 27 508-123