Essen. . Der Universität Duisburg-Essen fehlen rund 80 Millionen Euro für den Ausbau bis 2015. Das beklagt Rektor Ulrich Radtke. Die steigenden Studentenzahlen führen zu räumlichen und personellen Problemen.

Die Hochschulen brauchen dringend weitere Mittel, um den Anstieg der Studentenzahlen zu bewältigen, so Ulrich Radtke, Rektor der Universität Duisburg-Essen. Es handele sich nicht um ein vorübergehendes Phänomen, sondern um eine langfristige Aufgabe. Den Bedarf der Uni Duisburg-Essen beziffert Radtke auf rund 80 Millionen Euro bis 2015. Bundesweit fehlen laut der Hochschulrektorenkonferenz sechs Milliarden Euro.

Abschaffung von Wehrpflicht und Studiengebühren soll Grund sein

An der Uni Duisburg-Essen haben sich zuletzt 6500 Studenten neu eingeschrieben. Im Wintersemester 2011/12 waren es gar 7000, während man zuvor stets mit rund 4000 Erstsemestern kalkulierte. Als Hauptgründe gelten geburtenstarke Jahrgänge sowie die Abschaffung von Wehrpflicht und Studiengebühren.

Die steigende Nachfrage sei eine „erhebliche Herausforderung“, so Radtke im NRZ-Interview. Die zusätzlich zur Verfügung gestellten Mittel reichten nicht aus, um diese zu bewältigen. „Die Politik soll endlich Farbe bekennen.“

Der Uni-Rektor mahnt zudem eine grundsätzliche gesellschaftliche Diskussion darüber an, wie Hochschulbildung in Zukunft finanziert werden soll. „Die Zahl der Studierenden wird so bald nicht wieder abnehmen. Mehr als die Hälfte eines Jahrgangs hat heute eine Hochschulzugangsberechtigung.

Unis bräuchten Planungssicherheit

Da muss man sich überlegen: Will man die jungen Leute genau so gut und intensiv ausbilden wie früher?“ Zur Frage der Wiedereinführung von Studiengebühren sagte Radtke, es gebe gute Argumente sowohl für als auch gegen die Rückkehr zum Gebührenmodell. Die Unis bräuchten jedenfalls Planungssicherheit.

Derweil läuft im Uni-Viertel der Bau des neuen Hörsaalzentrums, das räumlich zumindest ein Stück weit Abhilfe schaffen und zudem für einen Brückenschlag des Campus zur City sorgen soll. Es sei nun an der Stadt und zum Beispiel den Gastronomen, die künftig tausenden jungen Nutzer des Hörsaalzentrums auf sich aufmerksam zu machen, so Radtke.

Den ebenfalls geplanten „Medienturm“, für den es bislang kein Geld gibt, habe man nicht aufgegeben.