Essen. . 5000 E-Books, Filme, Hörbücher und Zeitungen stehen ab sofort zum virtuellen Ausleihen zur Verfügung

Während rund 15 Prozent der deutschen Bibliotheken schon die sogenannte „Onleihe“ anbieten, ist nun auch die Stadt Essen auf den Zug aufgesprungen. Der „Onleihe“-Service der Stadtbibliothek ist ab sofort im Netz aktiv.

Vorbei also die Zeiten, in denen Leseratten zu festgelegten Uhrzeiten den Weg in die Bibliothek aufsuchen müssen - die „Onleihe“ funktioniert bequem per Mausklick von Zuhause aus, oder wo auch immer man sich gerade aufhält. Ganz egal, um welche Tages- oder Nachtzeit. Voraussetzungen für das Online-Ausleihen sind lediglich ein Internetzugang sowie ein gültiger Bibliotheksausweis mit dem sich die Kunden auf der Internetseite www.onleihe.de/essen oder bei der „Onleihe“-App registrieren müssen. Ist das geschehen, können die Kunden aus rund 5000 E-Books, Filmen, Hörbüchern oder Tages- und Wochenzeitungen wählen. Ein Klick und das gewünschte Medium landet binnen Sekunden auf dem Tablet oder auf dem Smartphone. Zusätzliche Ausleihgebühren fallen nicht an.

„In der heutigen Zeit ein selbstverständliches Angebot“

„Je nach Nachfrage, werden wir den Bestand dann regelmäßig pflegen und erweitern“, erklärt Klaus-Peter Böttger, Leiter der Stadtbibliothek. Dabei funktioniert das virtuelle Ausleihen ähnlich wie das althergebrachte Ausleihen am Bücherregal. Ist ein Buch vergriffen, steht es anderen Nutzern erst einmal nicht zur Verfügung. Die Frist für Bücher beträgt 14 Tage, für Videos sieben Tage und für Zeitungen eine Stunde. Großer Vorteil für alle, die sonst gerne mal vergessen, ein Buch abzugeben und mit einer Versäumnisgebühr rechnen müssen: Das „Abo“ erlischt automatisch; nach Ablauf der Frist haben die Nutzer keinen Zugriff mehr.

Mit dem Angebot liege Essen nicht nur im Trend, sondern die Stadt sei damit auch der großen Nachfrage der Bibliotheksnutzer nachgekommen: „Seitdem Tablet-PCs, Reader und Smartphones verstärkt auf dem Markt vertreten sind, haben viele Kunden nach E-Books gefragt“, so Böttger. Die „Onleihe“ sei ein selbstverständliches Angebot, das Bibliotheken in der heutigen Zeit unterbreiten sollten. Schließlich mache, so Böttger, der E-Book-Markt allein in Deutschland knapp zwei Prozent aus. Tendenz steigend.

Sorgen um die Zukunft der guten, alten Bibliothek macht er sich dabei aber nicht, denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Medium ein anderes ersetzen würde, sei seiner Meinung nach gering.

Wer die haptische Wahrnehmung des Seitenumschlagens bevorzugt und weiterhin Eselsohren in die Blätter knicken will, dem werden die Türen der „echten“ Stadtbibliothek also weiterhin offen stehen.