Essen. . Oberbürgermeister Reinhard Paß drückt seinem Amtskollegen Ron Huldai und der Bevölkerung von Essens Partnerstadt Tel Aviv „Solidarität in schweren Zeiten aus“.
In zwei Briefen an Ron Huldai, Oberbürgermeister in Essens israelischer Partnerstadt Tel Aviv-Jaffa, drückt OB Reinhard Paß ihm und der Bevölkerung „Solidarität in diesen schweren Zeiten aus“. Die Briefe, die der NRZ vorliegen, wurden am Montag und Donnerstag vorab per E-Mail und postalisch verschickt, nachdem Uri Kaufmann, der Leiter der Alten Synagoge, sie ins Hebräische übersetzt hatte.
Besuch in Tel Aviv
„Mit Schrecken und Betroffenheit vernahmen wir die Nachrichten vom Anschlag an der Straße mitten in Tel Aviv, auf der wir uns im März aufgehalten haben“, schreibt Paß, der Tel Aviv zusammen mit Vertretern aus der Politik und Stadtgesellschaft besucht hatte.
"Gewalt kann niemals der Schlüssel sein"
„Gewalt kann niemals der Schlüssel zu einem friedlichen Miteinander der Völker sein“, schreibt Paß. Er sei in Gedanken eng mit den Bürgern Tel Avivs verbunden und hoffe, dass der jüngste Waffenstillstand die Möglichkeit biete, das Verhältnis zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen zu entspannen. Paß: „Ich wünsche Ihnen und den Bewohnern eine friedlichere Zeit.“ Die Briefe seien ausdrücklich nicht als Reaktion auf die Forderung der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Essen zu verstehen, seitens der Stadt Solidarität mit Tel Aviv zu bekunden. „Zu diesem Zeitpunkt war der erste Brief längst in Arbeit“, versichert Jeanette Kern, Vize-Pressesprecherin der Stadt. Die Briefe von OB Reinhard Paß an Tel Avivs Bürgermeister Ron Huldai wurden der NRZ dankenswerter Weise vom Presseamt bereit gestellt. Hier sind sie im Wortlaut:
Erster Brief vom 19. November 2012
Sehr geehrter Herr Huldai,
gemeinsam mit der Bürgerschaft von Essen verfolge ich mit großer Betroffenheit und Sorge die derzeitigen Entwicklungen und Ereignisse im Nahen Osten und speziell in unserer Partnerstadt Tel Aviv. Gerade auch vor dem Hintergrund meines Besuches im März in Ihrer Stadt mit so vielen lebhaften Erinnerungen fühle ich mich emotional besonders berührt. Gewalt kann niemals der Schlüssel zu einem friedlichen Miteinander der Völker sein. Trotz der sich stetig zuspitzenden Lage hoffe ich von ganzem Herzen, dass die diplomatischen Bemühungen erfolgreich sein wer-den, um eine politische und damit friedliche Lösung zu finden. Lieber Herr Huldai, mit dem Gefühl der Solidarität fühlen wir uns in Gedanken eng mit Ihnen und den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Tel Aviv verbunden.
Ihr Reinhard Paß
Zweiter Brief vom 22. November 2012
Lieber Herr Huldai,
mit Schrecken und Betroffenheit vernahmen wir die Nachrichten vom gestrigen Anschlag an der Straße mitten in Tel Aviv, auf der wir uns im März aufgehalten haben. Wir und die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Essen drücken Ihnen unsere Solidarität in diesen schweren Zeiten aus. Wir hoffen, dass der jüngste Waffenstillstand die Möglichkeit bietet, das Verhältnis zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen zu entspannen und wünschen Ihnen und den Bewohnern von Tel Aviv eine friedlichere Zeit. In besonderer Verbundenheit grüße ich Sie herzlich,
Ihr Reinhard Paß