Essen-Burgaltendorf. . Mit einer besonders dreisten Masche hat ein Telefonbetrüger versucht, Magdalene Zielke aus Burgaltendorf um 1500 Euro zu „erleichtern“. Er gab vor, Mitarbeiter des Amtsgerichts Stuttgart zu sein. Die 53-Jährige aber ließ sich nicht herein legen und schaltete die Polizei ein.
Magdalene Zielke ist entnervt: Mindestens einmal pro Woche, so schätzt sie, versuchen windige Betrüger sie am Telefon abzuzocken. Vergangene Woche aber bekam selbst die 53-Jährige, die mittlerweile fast alle Tricks kennt, einen gehörigen Schrecken.
Ein Anrufer gibt sich als Mitarbeiter des Amtsgerichts Stuttgart aus, der einen Zwangsvollstreckungsbescheid gegen sie vorliegen habe. Sie habe sich beim Surfen im Internet „vielleicht verklickt“, das komme ja schon mal vor, versichert er ihr. Einem Wettbüro schulde sie nun jedenfalls rund 1500 Euro. Magdalene Zielke traut ihren Ohren kaum und beginnt, skeptisch zu werden. „So etwas kommt doch mit der Post, habe ich mir noch gedacht, aber der sehr freundliche Mann am Telefon bot mir dann seine Hilfe an“, erinnert sich Zielke. Gegen Zahlung von 100 Euro in zwei Raten und den Abschluss eines Zeitschriftenabos würden alle Forderungen fallen gelassen, verspricht ihr der Anrufer, der sich als Andreas Groß vorgestellt hatte. „Spätestens da wurde es mir zu bunt, ich legte auf und schaltete meine Anwältin ein“, sagt die Versicherungskauffrau. Die Expertin rät ihr, zur Polizei zu gehen.
„Künftig lege ich sofort auf“
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Dort stellt sich heraus, dass die Nummer des Betrügers tatsächlich auf die Mahnstelle des Amtsgerichts Stuttgart eingetragen ist. Durch simple technische Möglichkeiten bei der Internet-Telefonie kann sich heute allerdings jeder mit jeder x-beliebigen Nummer melden, weiß Raymund Sandach von der Essener Polizei. Selbst aus dem Ausland kann so unter einer scheinbar deutschen Nummer angerufen werden. Das Amtsgericht Stuttgart jedenfalls hat mit der Sache überhaupt nichts zu tun. „Als ich dort anrief, sagte man mir, dass ich nicht die Einzige sei. Die Mitarbeiter des Amtsgerichts bekommen am laufenden Band Anrufe von Betrogenen“, weiß Zielke.
Da sie keine Daten von sich preisgab und nicht geschädigt worden sei, habe die Polizei keine Handhabe, sagte man ihr auf der Wache, sei der Erfolg einer Anzeige also relativ aussichtslos. Bleibt Magdalene Zielke nur eines: „Künftig lege ich sofort auf - egal, wie freundlich die Stimme ist.“