Essen. Immer wieder werben soziale Dienste an der Wohnungstür, für den Bürger ist es nicht immer einfach, seriöse Mitarbeiter von Betrügern zu unterscheiden. Seriöse Organisationen informieren und verteilen Info-Material, nehmen an der Haustür aber niemals Bargeld entgegen.
Manch einer hat das sicherlich schon erlebt: Es klingelt an der Haustür und vor Ihnen stehen ein oder zwei Herren eines sozialen Dienstes, die blitzschnell ihre Ausweise zücken und Sie als zahlendes Mitglied gewinnen möchten. Immer wieder schicken der Arbeiter-Samariter-Bund, das Rote Kreuz oder die Johanniter Unfallhilfe Mitarbeiter durch die Wohngebiete, um für ihren guten Zweck zu sammeln.
Nun ist es für den Bürger nicht so einfach, zwischen ehrlichen Werbern und Betrügern zu unterscheiden. Ausweise lassen sich leicht fälschen, werden meist so schnell vorgezeigt, dass man sich die Daten eh nicht merken, geschweige denn überprüfen kann. Dirk Heidenblut, Geschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bundes Ruhr, pocht für seine Organisation auf Seriosität: „Wir nehmen niemals Bargeld entgegen, verteilen höchstens Info-Material und wollen Mitglieder werben, die per Dauerauftrag einen monatlichen Betrag an uns überweisen“.
Daueraufträge sind zurückholbar
Außerdem, so Heidenblut weiter, treten seine Mitarbeiter immer in ihrer entsprechenden Kluft auf und könnten sich ausweisen. Und selbst, wenn sich der ein oder andere Bürger vielleicht überrumpelt gefühlt und nur deshalb einen solchen Antrag unterschrieben habe, entstehe kein Risiko.
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„Die Leute können jederzeit davon zurücktreten.“ Ein Anruf oder eine Mail genüge. Bedenken, diese Art der Werbung an der Haustür könne prinzipiell unseriös wirken, hat Heidenblut nicht. „Wir haben eigentlich durchweg gute Erfahrungen damit gemacht, haben viele Mitglieder gewinnen können.“
Niemanden in die Wohnung lassen
Die Polizei rät allerdings allgemein von Haustürgeschäften ab. „Es kommt immer wieder vor, dass Betrüger versuchen, sich durch verschiedene Maschen Zutritt zu den Wohnungen zu verschaffen“, weiß Polizeisprecher Raymund Sandach. Fast täglich gebe es Anzeigen wegen Trickbetrügerei.
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Deswegen sollten gerade ältere, alleinstehende Menschen grundsätzlich niemanden in die Wohnung lassen, den sie nicht kennen. „Wenn man unsicher ist, kann man sich auch den Nachbarn als Zeugen holen.“ Oder im Zweifel die Polizei benachrichtigen.
Personalausweis zeigen lassen
Natürlich, so Sandach, wolle man das Sammeln für den guten Zweck, so wie es die sozialen Dienste tun, nicht verunglimpfen. „Ich kann nur allen empfehlen: Lassen Sie sich den Personalausweis zeigen, notieren Sie die Daten und lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen.“
Rechtlich befinden sich die Dienste auf der sicheren Seite: Seit das Sammlungsgesetz abgeschafft wurde, brauchen sie für solche Aktionen keine Genehmigung mehr.