Essen. Mit vermeintlich wertwollen Ringen wollen Betrüger zurzeit offenbar verstärkt Reibach im Essener Süden machen. Sie bieten die Schmuckstücke gegen einen „Finderlohn“ an. In den vergangenen Monaten hätten sie häufiger wertlose Messing-Imitate schätzen müssen, sagen Juweliere.
Mit vermeintlich wertvollen Ringen, die sich bei näherem Hinsehen als plumpe Billig-Imitate erweisen, wollen Betrüger zurzeit offenbar verstärkt in Rüttenscheid Reibach machen.
Dabei ist die Masche immer die gleiche. Eine scheinbar ärmliche Person hebt den Ring von der Straße auf und bietet ihn zufällig vorbeieilenden Passanten gegen einen „Finderlohn“ an. In weiteren Fällen wurden die Ringe - garniert mit einer Geschichte von kranken Angehörigen - direkt an der Haustür angeboten. Juwelier Martin Ellies sind die Ringe, die meist nicht mal einen Euro wert sind, bekannt. In den vergangenen Monaten sei es immer wieder zu Fällen gekommen, in denen Kunden seine Einschätzung angefragt hätten. „Die Ringe tragen oft einen 18K-Stempel. Viele Kunden glauben dann, dass der Ring tatsächlich 18 Karat hat. Dabei sind die Schmuckstücke meist aus billigem Messing“, erklärt Ellies. „In einem Fall wurde eine Kundin an der Tankstelle angesprochen. Sie bezahlte die Tankfüllung einer Familie und erhielt als Gegenleistung den wertlosen Schmuck“, sagt der Fachmann. Ähnliche Erfahrungen hat auch Juwelier Carsten Fischer gemacht. „Ich kann mich an Kundinnen im vergangenen Jahr erinnern, die angefragt haben, ob der Ring echt sein“, sagt Fischer.
Bei der Polizei liegen zwar aktuell keine Anzeigen vor. Dennoch warnt die Polizei immer vor jeglicher Art von Haustürgeschäften. „Schmuck, der gefunden wurde, darf man ohnehin nicht einfach kaufen. Hier wäre zunächst der Gang zur Polizei oder einem Fundbüro Pflicht“, erklärt Polizeisprecher Lars Lindemann. Behauptet der Käufer, der Ring gehöre ihm, empfiehlt Lindemann bei Kaufinteresse immer die Meinung eines Experten hinzuzuziehen. „Ein Betrüger lässt sich darauf erfahrungsgemäß nicht ein“, sagt Lindemann.