Essen. . In der Stadt entstehen neue Plätze für die Kinderbetreuung. Die Einrichtungan der Kämpenstraße feierte jüngst ihr Richtfest, am Hünninghausenweg wird gebaut, an der Fünfhandbank und an der Hildesheimerstraße ebenso – fünf Millionen Euro nimmt die Stadt für diese erste Staffel des Ausbaus der Kinder-Betreuung in die Hand.
Für fünf weitere Standorte mit einem Investitionsvolumen von zehn Millionen Euro sind die Förderanträge beim Land bereits gestellt: Einrichtungen an der Kerckhoffstraße, am Mintarder-, am Lindkenshofer- und am Sigrambrerweg sind genauso dabei wie ein Haus an der Straße Auf dem Holleter. Dazu kommen acht Standorte für den Kita-Neu- oder -Ausbau, die in Kürze auf ihre Eignung überprüft werden.
All das passiert zurzeit, um ein ehrgeiziges Ziel erreichen zu können: Bis zum Kindergartenjahr 2013/14 rund 500 neue Plätze für Kinder im Alter von drei Jahren bis zur Schulpflicht und bis zum Jahr 2015/16 zusätzliche Betreuung für dann 5448 unter Dreijährige zu schaffen. Das sind 1469 Plätze mehr allein für die Jüngsten als aktuell angeboten werden. Bei einer Versorgungsquote von knapp 40 Prozent dennoch zu wenig. Deshalb will die Stadt um einiges höher hinaus. Das braucht Zeit und noch mehr Geld. Dennoch: In spätestens zehn Jahren soll die 100-Prozent-Marke erreicht werden.
„Wir schaffen Raum für Zukunft“
Jugenddezernent Peter Renzel weiß, „dass vieles zu langsam geht. Aber wir tun’s.“ Eine Wahrnehmung, die nicht durchgängig vorherrscht. Dass Eltern das Bemühen unter schwierigsten Haushaltsbedingungen immer dann in Frage stellen, wenn es Probleme gibt, für das eigene Kind einen Wunschplatz zu finden, wurmt so manchen in der Stadtspitze. Die geht deshalb in die Offensive. Jetzt ist Werbung in eigener Sache frei nach Goethe angesagt: „Tue Gutes und rede darüber“.
„Wir schaffen Raum für Zukunft“ heißt ein neues Kommunikationskonzept, mit dem die Strategen im Rathaus deutlicher machen wollen, was sie eigentlich so alles leisten. Dazu wird der Internetauftritt (www.essen.de) um das gesamte Thema „Ausbau der Kinderbetreuung“ ergänzt. Es gibt ein neues Logo, das künftig auf Pressemitteilungen, Einladungen, in Broschüren und sogar auf Baustellenschildern prangt. Zur Zeit werde zudem geprüft, welche Möglichkeiten geschaffen werden können, um Kritik und Anregungen von Eltern aufzunehmen.
Wie heißt es doch in einem Papier: Mit derlei Aktivitäten in eigener Sache „wird die Stadt Essen gegenüber den Medien und der Politik, Firmen und weiteren Multiplikatoren als kinder- und familienfreundliche Stadt präsentiert“. 7000 Euro will man sich das kosten lassen und hofft: auf Sponsorengelder.