Essen. Das Studentenwerk der Universität Duisburg-Essen plant auf dem Gelände einer ehemaligen Gemeinde ein Ensemble mit Wohnheim, Kita und Kinderpflegeeinrichtung. Letztere sollte im Oktober starten - nur findet man keine Leiterin.
Mitte Oktober starten die Studenten der Uni Duisburg-Essen ins Semester, aber ob dann schon die neue Kinderpflegeeinrichtung des Studentenwerks an der Tiegelstraße im Nordviertel die Pforten öffnet, steht in den Sternen. Die Verantwortlichen suchen händeringend nach einer Leiterin.
Erzieher/in sollte sie oder er sein, Erfahrung haben mit Elternarbeit und Beratung und vor allem Lust haben, über den Tellerrand zu schauen: Das dürfte nicht so schwer zu finden sein, sollte man denken. Ist es aber: „Durch die Veränderungen in der städtischen Betreuungslandschaft sind Erzieher derzeit absolut begehrt. Wir haben bislang niemanden gefunden“, stellt Beate Wargalla, Leiterin für „Soziales und Internationales“ beim Studentenwerk Essen-Duisburg, fest. Das Studentenwerk betreibt unter anderem Mensen und Wohnheime.
„Lutherhaus“ wird familienfreundliches Wohnheim
Derzeit verwirklicht es ein sehr ambitioniertes Projekt auf dem Gelände der ehemaligen Evangelischen Gemeinde Essen-Altstadt-Mitte an der Tiegelstraße. Nach und nach soll ein kleines Ensemble für die Studenten mit familienfreundlichem Wohnheim im alten Gemeindezentrum „Lutherhaus“ (Tiegelstraße 23/Fertigstellung geplant in einem Jahr), einem Kindergarten im Haus des Pfarrers (Tiegelstraße 19/ab 2014) und nicht zuletzt der neuen Kinderpflegeeinrichtung im renovierten alten Gemeindekindergarten (Tiegelstraße 21) entstehen.
„Immer mehr Studenten bekommen Kinder, das wird in den kommenden Jahren noch stärker ansteigen“, prognostiziert Beate Wargalla. Zeit für mehr und speziell zugeschnittene Angebote: Die noch unbenannte neue Kinderpflegeeinrichtung soll Lücken schließen. Neun Kinder unter drei Jahren werden hier in der so genannten Tagespflege untergebracht werden. Doch damit ist das Haus längst nicht voll.
Modellprojekt
„Wir starten hier in Kooperation mit der Universität ein Modellprojekt in Sachen Kurzzeitbetreuung. Das gibt es bislang nicht“, unterstreicht Beate Wargalla. Bis zu 20 Kinder von Studenten am Tag können hier montags bis donnerstags zwischen 16 und 20 Uhr betreut werden. Dauer der Versorgung und Anzahl der Tage kann man sich aussuchen. Tagsüber kann hier die Uni, sie ist Mieterin in der Zeit, Kinder von Mitarbeitern während besonderer Veranstaltungen betreuen lassen, ebenso in den Schulferien.
Wenn sich jemand findet, der über den Tellerrand schauen möchte.