Essen. Wie viel Geld investieren Sie eigentlich jährlich in Sportbedarf? Oder in Nahrungsmittel? Nicht mitgezählt? Die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) aber. In 60 Einzelsortimente unterteilt und für alle Bundesgebiete aufgeschlüsselt, zeigt die Studie, wofür 574.635 Essener ihr Geld ausgeben.

Dabei wird vor allem eins deutlich: Wir investieren mehr in Konsumgüter als der durchschnittliche Bundesbürger, statt der durchschnittlichen 5413 Euro, kommen zwischen Byfang und Borbeck jährlich über 200 Euro mehr beim Einzelhandel an, 5622 Euro insgesamt. Zum Vergleich: Top-platziert sind die Münchener mit 7010 Euro.

Zieht man davon jene 2273 Euro, die der Essener für Nahrungsmittel und Getränke ausgibt, ab, bleibt schon nicht mehr viel übrig. Einen Großteil des verbliebenen Volumens geben wir dann schon für unser modisches Auftreten aus. 497 Euro wandern dafür aus Essener Geldbörsen über die Ladentheke, 29 Euro mehr als im Durchschnitt.

Lieber auf Gespräche mit Händlern vor Ort verlassen

Auf die vermeintliche Attraktivität der Einkaufsstadt lässt das aber nicht schließen. Die Zahlen wurden nicht nach Einkaufsort, sondern nur nach Wohnort des Käufers erhoben. Dabei beobachtet und analysiert die GfK das Konsumverhalten der Verbraucher. Unter Berücksichtigung des durchschnittlichen Nettoeinkommens erheben die Marktforscher so die nun vorgestellten Zahlen. Die seien „zwar sicherlich wissenschaftlich fundiert“, sagt Marc André Heistermann, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands Ruhr. Trotzdem verlasse er sich lieber auf Gespräche mit den Händlern vor Ort. „Nicht immer können die solche Studienergebnisse auch bestätigen.“

Demnach ist es also nicht bestätigt, was die GfK-Studie über das sportliche Ausgabeverhalten der Essener herausgefunden haben will: Gerade mal 94 Euro, und damit sechs Prozent unter dem Bundesdurchschnitt, werden zwischen Kettwig und Karnap für Sport und Fitness investiert. Doch Essener wissen das auszugleichen und geben lieber 10,9 Prozent mehr für Pflegeprodukte und sogar 16,4 Prozent mehr für Schmuck aus, als es Otto Normalverbraucher tut.