Essen. Das Sommerfestival „HeimatErbe“ soll Anfang August jede Menge Open-Air-Fans aufs das Gelände der ehemaligen Zeche Zollverein locken. Am dritten Tag des Musikspektakels tritt die Band Klee auf. Im Interview spricht Sängerin Suzie Kerstgens über die Eigenheiten des Ruhrgebiets. Und wir verlosen Festival-Tickets.

Die Kölner Band Klee tritt am dritten Tag des HeimatErbe-Festivals auf Zollverein auf. Im Interview spricht Sängerin Suzie Kerstgens über die Eigenheiten des Ruhrgebiets, die Kindheitserinnerungen, die sie mit der Stadt Essen verbinden, und ihr Verständnis von Heimat.

Sie spielen mit Ihrer Band Klee beim HeimatErbe-Festival auf Zollverein. Das Cover Ihres aktuellen Albums „Aus lauter Liebe“ ziert aber ein Foto des Eiffelturms in Paris. Nicht gerade ein Bekenntnis zur Heimat, oder?

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Suzie Kerstgens: Wir hätten die Fotos wohl auch gut vorm Zollverein-Turm machen können, in punkto Aussage und Romantik hätte das auch funktioniert. Der Doppelbock ist ja schließlich der Eiffelturm des Ruhrgebiets.

Das klingt nach Ruhrpott-Romantik. Klee hat mit Elektro-Pop angefangen. Heute steht Ruhiges und Gefühlvolles im Vordergrund. Die Band hat sich mit den Jahren entwickelt und gewandelt. So wie Zollverein?

Kerstgens: Klar. Die Arbeit unter Tage muss damals echt hart gewesen sein. Auf den Menschen ist da ja oft keine Rücksicht genommen worden. Heute ist das ganz anders: Auf dem weitläufigen Gelände gibt es viele stille Ecken und es ist sehr grün. Das ist der Strukturwandel. Heute gehen die Menschen total selbstbewusst mit ihrem kulturellen Erbe um – und sie sind stolz auf die Zechen-Vergangenheit.

Sie sind in Sonsbeck aufgewachsen. Heute leben Sie in Köln. Ihre Heimat aber ist der Niederrhein. …

Kerstgens: ...Heimat – das ist irgendwie so ein angestaubter Begriff. Und er kann so vieles bedeuten. Entweder ist Heimat ein Ort, vielleicht dort, wo du geboren bist, oder es ist ein Platz in deinem Herzen, also ein Ort, wo du Dich wohl fühlst. Man kann seine Heimat also auch wählen. So wie ich Köln gewählt habe. Aber auch der Niederrhein ist für mich Heimat.

Sie haben in Duisburg studiert. Ist denn auch das Ruhrgebiet für Sie ein Stück Heimat?

Freibaderöffnung

Schwimmen auf Zollverein.
Schwimmen auf Zollverein. © WAZ FotoPool
Schwimmen auf Zollverein.
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Schwimmen auf Zollverein.
Schwimmen auf Zollverein. © WAZ FotoPool
Schwimmen auf Zollverein.
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Schwimmen auf Zollverein.
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Schwimmen auf Zollverein.
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Schwimmen auf Zollverein.
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Schwimmen auf Zollverein.
Schwimmen auf Zollverein. © WAZ FotoPool
Schwimmen auf Zollverein.
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Schwimmen auf Zollverein.
Schwimmen auf Zollverein. © WAZ FotoPool
Schwimmen auf Zollverein.
Schwimmen auf Zollverein. © WAZ FotoPool
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Kerstgens: Ich hab in Duisburg nicht einmal gewohnt. Jeden Abend nach der Uni bin ich nach Sonsbeck zurückgefahren. Meine ganzen Freunde waren ja am Niederrhein. Aber aus Duisburg hab ich einiges mitgenommen, ich hab ja schließlich viel Zeit da verbracht: Zwischen den Vorlesungen waren wir immer im Zoo und abends hatte ich einen Kellner-Job.

„Foto von der original Schimanski-Jacke“

Bei Ihren Auftritten erzählen Sie dem Publikum oft von Beobachtungen, die Sie vor dem Konzert in der Stadt gemacht haben.

Kerstgens: Ja, die Leute sollen merken, dass man nicht nur auf der Durchreise ist, sondern etwas von ihrer Heimat mitbekommen möchte. Zollverein kenn’ ich jetzt schon gut: Ich bin auf Halden geklettert, bin mit der Riesen-Rolltreppe gefahren und im Ruhrmuseum hab ich ein Foto von mir und der original Schimanski-Jacke machen lassen.

Das sind viele Erinnerungen…

Kerstgens: ...Auf jeden Fall. Als Kind war ich in den Ferien immer in Essen. Andere sind in die weite Welt gefahren – und ich ins Ruhrgebiet. Da hab ich meine Tante in Haarzopf besucht. Wir haben Karten gespielt und im Garten Schnittlauch und Petersilie gepflanzt. Außerdem war ich in Essen zum ersten Mal in meinem Leben im Kino.

Jetzt kommt der Auftritt auf Zollverein. Passt der Ort zu Klee?
Kerstgens: Zollverein ist ein ehrlicher Ort. Das gefällt mir, das passt zu Klee. Was wir machen, ist auch ehrlich.