Essen. . „Irgendwie muss man es ja nennen“, stellt der Frontmann der Düsseldorfer Kult-Punkband “Fehlfarben“, Peter Hein, angesichts des ersten Pop-Sommerfestivals auf Zollverein nüchtern fest. „HeimatErbe“ haben die Macher das Spektakel am Weltkulturerbe genannt. Sie wollen „authentisches Festival“ gestalten, das Menschen unterschiedlicher Generationen ansprechen will.

„Nichts“ - so antwortet Peter Hein auf die Frage, was ihm Heimat bedeutet. Dass er mit seiner Band „Fehlfarben“ am 4. August dennoch auf dem ersten Pop-Sommerfestival auf Zollverein auftritt, das immerhin „HeimatErbe“ heißt, sei da aber nicht unbedingt ein Widerspruch. „Irgendwie muss man es ja nennen“, stellt der Frontmann der Düsseldorfer Kult-Punkband nüchtern fest. „Das Alphabet hat nur 26 Buchstaben – da waren die anderen Wörter wohl schon aufgebraucht.“

Ganz so banal ist die Namensfindung des Festivals dann doch nicht vonstatten gegangen, versichert Fabian Lasarzik. Der Begriff „Heimat“ erlebe aktuell eine Renaissance, die ihn nicht auf nationale Zugehörigkeit beschränke, so der künstlerische Leiter der Stiftung Zollverein. Die Stiftung organisiert das Festival. „Er drückt vielmehr voller Wertschätzung ein Lebensgefühl in einer globalisierten Welt aus.“ Dementsprechend stehe der Name für ein „authentisches Festival“, das Menschen unterschiedlicher Generationen ansprechen will -- „ohne Volksmusik, aber auch ohne Bungee-Springen und die Möglichkeit, sich öffentlich tätowieren zu lassen.“

Punk, Hip-Hop und Poetry-Slam

So stellen sich die Macher vielmehr ein „kuscheliges Familienfest“ vor, bei dem sich die Eltern eben auf „Fehlfarben“ freuen, die Band, die sie in den 1970ern als Mitbegründer der deutschen Punkszene kennengelernt haben, während die Kinder womöglich dem Auftritt der erfolgreiche Newcomerband „Luxuslärm“ entgegenfiebern.

Jeder der drei Festivaltage soll im Übrigen unterschiedliche musikalische Richtungen bedienen, wie Bernward Schilke, Projektleiter des Festivals, erläutert: Während „Fehlfarben“ und „Luxuslärm“ den breiten Rahmen für den deutschsprachigen Alternative-Pop-Tag am Samstag, 4. August, bilden, dominiert tags zuvor der Hip-Hop: Top-Act am Freitag sind „Blumentopf“. Pohlmann, Ex-„Nationalgalerie“-Frontmann Niels Frevert und die Kölner Formation „Klee“ sind die prominenten Namen am Sonntag, 5. August, der für die Kategorien Songwriting und Weltmusik reserviert ist.

Tickets

Tickets für das dreitägige Festival auf dem Gleisboulevard auf Schacht XII von Zollverein sind für 23 €, ermäßigt 18 € pro Tag zu haben. Ein Festivalticket für alle drei Tage kostet 46 €, ermäßigt 36 €. 4000 Besucher fasst das Areal. Karten gibt es unter der Nummer: 812 22 00.

Einen roten Faden spinnen namhafte Poetry-Slammer: „Ich werde am Freitag die Umbaupausen wegmoderieren“, verspricht Slammer „Sebastian23“. Diesen Job übernimmt am Samstag Frank Klötgen, am Sonntag Patrick Salmen.

Darüber hinaus sind auf dem Zollverein-Gelände auch Lagerfeuer mit akustischer Gitarrenmusik geplant. Damit es auch schön heimelig wird.