Essen. Die Bundesanwaltschaft hat einen terrorverdächtigen Studenten aus Essen ins Visier genommen. Ein 29-jähriger Medizinstudent sitzt im westfälischen Büren unter Terrorismusverdacht im Gefängnis. Ali R. soll einen Anschlag geplant haben.

Ein 29-jähriger Medizinstudent sitzt im westfälischen Büren unter Terrorismusverdacht im Gefängnis. Gegen ihn ermittelt der Generalbundesanwalt, berichtet "Der Spiegel". Die Essener Polizei, dessen Staatsschutzkommissariat Ali R. bereits seit 2005 im Auge hatte, verweist auf die Zuständigkeit des Landeskriminalamtes Düsseldorf, das die Bundesanwaltschaft mit den Ermittlungen beauftragt habe.

Ende Juni, so der "Spiegel", hatten Polizeibeamte den Medizinstudenten festgenommen, weil seine Duldung in Deutschland abgelaufen war. Bei Durchsuchungen seien die Ermittler auf einen Datenträger mit Dokumenten zum Einsatz von Bomben und Sprengfallen und mit einem Propagandavideo gestoßen. Eine Auswertung seines Mobiltelefons habe mehrere SMS ergeben, die den Fahndern verdächtig vorgekommen seien.

Der 1997 aus dem Gazastreifen nach Deutschland gekommene Student ist den Staatsschützernkein Unbekannter. Er sei in der Anti-Terror-Datei von Bund und Ländern seit 2005 als „relevante Person” eingetragen und gelte als Sympathisant militanter Islamisten.

Ermittlungen wegen verschiedener Terrorwarnungen

Die Generalbundesanwaltschaft ermittelt wegen verschiedener Terrorwarnungen derzeit mit Hochdruck gegen Verdächtige, die Kontakte zu Al Kaida oder der Islamischen Jihad Union haben sollen. Im Juni erhob sie Anklage gegen den 31 Jahre alten Deutschen Sermet I.,der seit 2002 zu einer Gruppe gehöre, die Al Kaida mit Geld und Ausrüstungsgegenständen fördere. I. soll laut Anklage zum Netzwerk des im Februar 2008 festgenommenen Aleem N. (46) gehören, einem Deutschen pakistanischer Herkunft, der von 2004 bis zu seiner Festnahme Geld und militärisches Gerät im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan an Al-Kaida-Kämpfer geliefert haben soll.

Außerdem hat die Bundesanwaltschaft mehrere Anklagen erhoben gegen Unterstützer des "Islamischen Jihad Union" IJU. Zwei 27-Jährigen, einem Deutschen und einem Türken, wirft sie vor, die IJU mit Geld und Material unterstützt zu haben. Der Deutsche afghanischer Herkunft Omid S. habe 2007 eine Kampfausbildung in einem IJU-Lager im Iran absolviert, der Türke Hüseyn Ö. wurde beim Grenzübertritt nach Pakistan festgenommen und in die Türkei abgeschoben. S. sitzt seit seiner Festnahme im September 2008 in Untersuchungshaft, Ö. ist unter Auflagen auf freiem Fuß.