Teheran. Tränengas und Schläge setzten am Donnerstag Sicherheitskräfte gegen Oppositionsanhänger ein, die der Opfer der Unruhen gedenken wollten. Tausende Demonstranten hatten vorab «Tod dem Diktator» und «Lasst die politischen Gefangenen frei» gerufen.

Die iranischen Sicherheitskräfte sind Augenzeugen zufolge mit Schlägen und Tränengas gegen Demonstranten in Teheran vorgegangen, die der Opfer der Unruhen nach der Präsidentenwahl gedenken wollten. Tausende Demonstranten zogen am Donnerstag die Wali-Asr-Straße entlang, eine der wichtigsten Straßen der Hauptstadt, wie Augenzeugen berichteten. Sie skandierten «Tod dem Diktator» und «Lasst die politischen Gefangenen frei». Hunderte Autofahrer hupten, ein Zeichen der Unterstützung für den Oppositionsführer und unterlegenen Präsidentschaftskandidaten Mir-Hossein Mussawi.

Motorisierte Spezialpolizisten im Einsatz

Trotz des Verbots einer Trauerfeier für ihre bei den Unruhen getöteten Landsleute versammelten sich mehr als 3000 Menschen auf dem ursprünglich für die Zeremonie angedachten Platz in Teheran. Augenzeugen berichteten, die Kundgebungsteilnehmer auf dem Mossala-Gelände - einem Gebetsort - hätten die Arme zum Himmel erhoben und Siegeszeichen gemacht. Polizisten versuchten, die Menge zu zerstreuen. Wie ein Augenzeuge berichtete, steckten einige Demonstranten Mülleimer in Brand, während motorisierte Spezialpolizisten die Menschen auseinanderzutreiben versuchten. «Die Polizei hat auch die Scheiben mehrerer Autos zerstört», sagte ein Augenzeuge.