Essen. . Im vergangenen Jahr beschloss der belgische Mutterkonzern “Echo“ das Aus des Betonbau-Unternehmens „Esdelo“ im Essener Stadthafen. Als nun die erste Gehaltszahlung im Mai zunächst ausblieb, reagierten die ehemaligen Arbeitnehmer prompt. Die Arbeitgeber sprechen von einem “technischen Problem“.
„Betonarbeiter kämpfen um ihren Lohn“, überschrieb die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) eine Meldung. „Kein Kampf, lediglich ein technisches Problem und ein Missverständnis“, sagte hingegen die Arbeitgeberseite. Doch in Ruhe von vorne.
Seit 2007 war das Betonbau-Unternehmen „Esdelo“ im Stadthafen ansässig, bis im Dezember vergangenen Jahres der belgische Mutterkonzern „Echo“ das Aus beschloss. Zum 30. April 2012 wurde den 23 Mitarbeitern gekündigt, mit der Vereinbarung, in den kommenden sechs Monaten einen vollen Gehaltsausgleich zu bekommen. Knapp 50.000 Euro kostet Echo das bis Ende des Jahres, viel Geld für ein Unternehmen, das laut IG BAU-Vertreter Reinhard Steffen finanziell schwer angeschlagen ist.
Gehaltszahlung blieb aus
Als nun die erste Gehaltszahlung im Mai zunächst ausblieb, reagierten die ehemaligen Arbeitnehmer prompt. Die letzten Abwicklungsarbeiten im Werk am Stadthafen wurden eingestellt, die Echo-Geschäftsführung über den Streik informiert. „Großartige Versprechungen oder Entschuldigungen wurden uns dort nicht gemacht“, erklärt Gewerkschaftler Reinhard Steffen.
Aber immerhin reagierte man schnell. Schon am Mittwoch war das Geld aus dem Nachbarland überwiesen – und dem Vorwurf des absichtlichen Versuchs der Lohnrückhaltung vehement widersprochen: „Alle Absprachen werden eingehalten“, stellte Unternehmenssprecher Eddy Kellens klar. Die Nicht-Überweisung sei lediglich mit einem nicht näher bekannten technischen Problem zu erklären, schon im Juni werde man das Gehalt wieder rechtzeitig zum Ersten des Monats anweisen.
Viel Rauch um Nichts also? Bei der IG Bau sieht man das anders, spricht von „Entschlossenheit der Mannschaft“ und „Druck“, den man auf die Geschäftsführung aufgebaut habe, was die schnelle Überweisung erkläre. Deshalb werde man die Situation in den verbleibenden fünf Monaten weiter verfolgen und „wenn der Lohn nicht da ist, notfalls sogar klagen“, stellt Reinhard Steffen klar.